Forschungspublikation

Marcia Angell: Ist die akademische Medizin käuflich?

Marcia Angell, MD

Is academic medicine for sale? Ist die akademische Medizin käuflich?

Diese provokante Frage stellte Marcia Angell in einem Editorial des New England Journal of Medicine (NEJM):

Interessenkonflikte im Vorstand des Ärztlichen Beirates der DMSG

Welche Interessenkonflikte deklarieren die Vorstandsmitglieder des Ärztlichen Beirates der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG)? Mit welchen Unternehmen haben sie Verbindungen?

In der klinischen Forschung gibt es häufig Interessenbindungen und Interessenkonflikte zu pharmazeutischen Firmen. Was Interessenkonflikte sind, wird im Artikel Interessenkonflikt: Definition eingeführt. Viele Fachzeitschriften (Journals) verlangen die Offenlegung von Interessenkonflikten (conflicts of interest oder competing interests) bei der Publikation von wissenschaftlichen Artikel. Wie wir wissen, können psychologische Effekte Urteile und Entscheidungen beeinflussen oder gar verzerren (Bias). Ein erster Schritt zum Umgang mit Interessenkonflikten ist deren Identifikation.

Alkohol, Kaffee, gesunder Lebensstil und Open Access

Hat ein gesunder Lebensstil einen Einfluss auf die Entwicklung der Multiple Sklerose (MS)? Nützt oder schadet Alkohol bei MS? Nützt oder schadet Kaffee bei MS? Hilft mehr Fisch essen bei MS? Nützt oder schadet Rauchen?

Ich bin auf zwei interessante Studien gestossen, die gerade diese praktisch relevanten Fragen für Multiple Sklerose (MS) untersuchen.

Endlich werden damit auch Studien publiziert, die für MS-Betroffene relevante praktische Fragen erforschen. Zusätzlich positiv ist, dass alle freien Zugang (Open Access) zu den Forschungsresultaten haben. Somit können wir Betroffene die Publikationen selbst lesen und beurteilen.

SAMW Richtlinien: Zusammenarbeit Ärzteschaft-Industrie

Wie viel Marketing erträgt die Medizin und die medizinische Forschung? Welche Veranstaltungen dienen der sachlichen Information und welche sind Marketingveranstaltungen? Wann fängt Korruption an? Welches Verhalten ist nutzbringend? (Für wen?) Welches Verhalten ist tolerierbar? Was gibt es für Richtlinien in der Schweiz? Sind diese verbindlich?

George Jelinek: Der Einfluss der pharmazeutischen Industrie in der Medizin

Wie denkt ein Medizinprofesser über die Medizin, der selber auch Patient ist?

Der Medizinprofessor George Jelinek hat Ende 2009 im Journal of Law and Medicine (Fachzeitschrift für Recht und Medizin) einen lesenswerten Artikel über den Einfluss der Pharmaindustrie in der Medizin veröffentlicht. Dieser Artikel gibt eine gute Übersicht über die  wichtigsten Fakten. Englischer Originalartikel:

Forscher ignoriert die Open Access Richtlinie des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) [akt.]

doi: 10.1016/S1474-4422(10)70006-5

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) fördert die Forschung in der Schweiz. Er unterstützt Forschungsprojekte und Forscher. Er startet nationale Forschungsprojekte zu relevanten Themen, z.B. zur Erforschung der Multiple Sklerose.

Einen Teil seiner Mittel vergibt der Nationalfonds als Forschungsstipendien an Forscher. So ermöglicht er Jungforschern einen Studienaufenthalt im Ausland. Der Nationalfonds fördert junge Forscher ebenfalls durch die Finanzierung von Assistenzprofessuren. Assistenzprofessuren sind zeitlich begrenzte Professuren, die einem Forscher Freiheiten und eine Bewährungsmöglichkeit geben.

Sind psychische Krankheiten biologische Erkrankungen des Gehirns?

Im Beobachter ist ein kritischer und lesenswerter Artikel von einem Pharmazeuten zu Antidepressiva erschienen.

Depressionen: Wem helfen Pillen?, Beobachter. 14. Sep. 2011, Ausgabe: 19/11

Doch Zweifel an [Antidepressiva] mehren sich: Soll man wirklich 
das Gehirn behandeln, wenn die Psyche krank ist? Eine Streitschrift.

Seit Jahren wird die sogenannte biologische Psychia­trie als vermeintliche Erfolgsgeschichte ­gefeiert. Psychische Störungen, so die ein­hellige Sichtweise von Wissenschaft und Pharmaindustrie, seien nichts anderes als Erkrankungen des Gehirns. Dementsprechend sei das Gehirn zu behandeln, wenn in der Psyche etwas schiefläuft.

Die Reduktion psychischer Störungen auf eine gestörte Chemie des Gehirns hat zu einer massenhaften und oft unkritischen Verschreibung von Medikamenten geführt.

Biologische Probleme lassen sich biologisch behandeln. Eine biologische Deutung ist für die Medikamentenhersteller eine Voraussetzung. Die Forschung nach biologischen Ursachen ist aber nicht verkehrt. Hat die Forschung aber jetzt schon biologische Ursachen gefunden?

Forscher entdecken Ursache für Nervenerkrankung Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)

Forscher entdecken Ursache für Nervenleiden ALS, NZZ Online, 22. Aug. 2011

Amerikanische Forscher haben den Grund für die verschiedenen Formen der schweren, unheilbaren Nervenerkrankung Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) gefunden. Der Fortschritt eröffnet laut den Wissenschaftern ein neues Feld, um eine wirksame Behandlung gegen ALS zu finden.

Forschungspublikation abonnieren Patientensicht Artikel (RSS) abonnieren Patientensicht Artikelabriss (RSS) abonnieren Patientensicht Titel (RSS) abonnieren