d_RL_ZAeI_2006_normalized.md | d_RL_ZAeI_2013_normalized.md |
⋮ | ⋮ |
1 | Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften Neufassung 2006 | 1 | Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften Version 2013 |
2 | ----------------------------------------------------------------------------------------- | 2 | -------------------------------------------------------------------------------------- |
3 | | 3 | |
4 | Zusammenarbeit Ärzteschaft – Industrie | 4 | Zusammenarbeit Ärzteschaft – Industrie |
5 | ====================================== | 5 | ====================================== |
6 | | 6 | |
7 | > A useful criterion in determining acceptable activities and | 7 | > A useful criterion in determining acceptable activities and |
8 | > relationships is: would you be willing to have these arrangements | 8 | > relationships is: would you be willing to have these arrangements |
9 | > generally known? | 9 | > generally known? |
10 | | 10 | |
11 | *Guidelines of the American College of Physicians, 1990* | 11 | *“Physicians and the Pharmaceutical Industry”, Guidelines of the |
| 12 | American College of Physicians, 1990* |
12 | | 13 | |
13 | Vom Senat genehmigt am 24. November 2005. Diese Richtlinien ersetzen die | 14 | Vom Senat genehmigt am 29. November 2012. Diese Richtlinien ersetzen die |
14 | Empfehlungen der SAMW zur «Zusammenarbeit Ärzteschaft – Industrie» aus | 15 | Richtlinien der SAMW zur «Zusammenarbeit Ärzteschaft – Industrie» von |
15 | dem Jahre 2002. Die deutsche Fassung ist die Stammversion. | 16 | 2006. Die deutsche Fassung ist die Stammversion. |
16 | | 17 | |
17 | 0. [Präambel](#praeambel) | 18 | 0. [Präambel](#praeambel) |
| 19 | - Grundsätze |
18 | | 20 | |
19 | 1. [Klinische Forschung](#I) | 21 | 1. [Klinische Forschung](#I) |
| 22 | - Einleitung |
| 23 | - Richtlinien |
20 | | 24 | |
21 | 2. [Aus-, Weiter- und Fortbildung](#II) | 25 | 2. [Aus-, Weiter- und Fortbildung](#II) |
| 26 | - Einleitung |
| 27 | - Richtlinien |
22 | | 28 | |
23 | 3. [Annahme von Geld- oder Naturalleistungen](#IV) | 29 | 3. [Expertentätigkeit](#III) |
| 30 | - Einleitung |
| 31 | - Richtlinien |
24 | | 32 | |
25 | 4. [Anhang](#V) | 33 | 4. [Annahme von Geld- oder Naturalleistungen](#IV) |
| 34 | - Einleitung |
| 35 | - Richtlinien |
| 36 | |
| 37 | 5. [Anhang](#V) |
26 | - Glossar | 38 | - Glossar |
27 | - Relevante Bestimmungen und Behörden | 39 | - Relevante Bestimmungen und Behörden |
| 40 | - Hinweise zur Ausarbeitung dieser Richtlinien |
28 | | 41 | |
29 | Präambel {#praeambel} | 42 | Präambel {#praeambel} |
30 | -------- | 43 | -------- |
31 | | 44 | |
32 | Die Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzten[^1] mit der Industrie ist | 45 | Die Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzten[^1] mit der Industrie ist |
33 | seit langem etabliert, liegt grundsätzlich im Interesse einer guten | 46 | seit langem etabliert. Sie liegt grundsätzlich im Interesse einer guten |
34 | Gesundheitsversorgung und trägt vielfach zu einer Mehrung des Wissens | 47 | Gesundheitsversorgung und trägt vielfach zu einer Mehrung des Wissens |
35 | bei. In den vergangenen Jahren hat sie sich, nicht zuletzt bedingt durch | 48 | bei. Diese Zusammenarbeit kann Interessenkonflikte und Abhängigkeiten |
36 | den teilweisen Rückzug der öffentlichen Hand, stark intensiviert. Diese | 49 | mit sich bringen oder in Ausnahmefällen zu Konflikten mit dem Gesetz |
37 | Zusammenarbeit kann – auch und gerade innerhalb vorgegebener staatlicher | 50 | führen. |
38 | Vorschriften und nationaler bzw. internationaler Kodizes (vgl. Anhang) – | |
39 | Interessenkonflikte und Abhängigkeiten mit sich bringen oder in | |
40 | Ausnahmefällen sogar zu Konflikten mit dem Gesetz führen. | |
41 | | 51 | |
42 | Für die betroffenen Ärzte in Forschung, Klinik und Praxis geht es bei | 52 | Interessenkonflikte können materieller, psychologischer oder sozialer |
43 | der Zusammenarbeit mit der Industrie nicht nur um eine Frage des Rechts, | 53 | Natur sein. Sie sind nicht eine Folge eines bestimmten Handelns oder |
44 | sondern auch um eine zentrale Frage der Berufsethik. Ein Editorial im | 54 | Unterlassens. Es ist dabei auch nicht entscheidend, ob sich eine Person |
45 | British Medical Journal hält dazu unter dem Titel «No more free lunches» | 55 | in einer bestimmten Situation beeinflusst fühlt. |
46 | Folgendes fest: «There is growing evidence that doctors’ prescribing | |
47 | habits are influenced by drug companies, either through discussions with | |
48 | sales representatives or through sales drives dressed up as medical | |
49 | education».[^2] | |
50 | | 56 | |
51 | Indem die Ärzteschaft für sich selber Leitplanken formuliert, welche die | 57 | Die SAMW veröffentlichte 2002 erstmals «Empfehlungen zur Zusammenarbeit |
52 | bestehenden Vorschriften präzisieren und ergänzen, unterstreicht sie | 58 | Ärzteschaft – Industrie». Sie wurden 2005 teilrevidiert und in |
53 | ihren Willen zur Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit. | 59 | «Richtlinien» umbenannt, die ab 2006 galten. Diese Richtlinien flossen |
| 60 | damals in die Standesordnung der FMH ein. Ausserdem setzte die SAMW |
| 61 | damals eine Beratende Kommission für die Zusammenarbeit |
| 62 | Ärzteschaft-Industrie[^2] ein. Diese begleitete seither die praktische |
| 63 | Anwendung und Interpretation der Richtlinien.[^3] |
54 | | 64 | |
55 | Die SAMW hat im Jahr 2002 erstmals «Empfehlungen zur Zusammenarbeit | 65 | In der Praxis wurden weiterer Präzisierungsbedarf und Lücken |
56 | Ärzteschaft – Industrie» veröffentlicht; wie damals angekündigt, wurden | 66 | festgestellt. Daher beschloss die SAMW 2012, die Richtlinien zu |
57 | diese im Sommer 2004 überprüft und wo nötig angepasst. Neben kleineren, | 67 | revidieren. Neben der Überarbeitung und Ergänzung verschiedener |
58 | redaktionellen Korrekturen im Kapitel I «Klinische Forschung» finden | 68 | Abschnitte wurde insbesondere das Kapitel «Expertentätigkeit» |
59 | sich grössere Änderungen im Kapitel II «Aus-, Weiter- und Fortbildung »; | 69 | hinzugefügt. |
60 | völlig neu ist das Kapitel III «Annahme von Geld- oder | |
61 | Naturalleistungen». Ausserdem handelt es sich nicht mehr um | |
62 | Empfehlungen, sondern um «Richtlinien», in die auch die bisherigen | |
63 | Leitlinien der FMH zur Anerkennung von Fortbildungsveranstaltungen im | |
64 | Rahmen der FBO eingeflossen sind.[^3] | |
65 | | 70 | |
66 | Die nachfolgenden Richtlinien gelten für die Beziehungen zwischen der | 71 | Die Richtlinien gelten für die Beziehungen der Ärzteschaft mit |
67 | Ärzteschaft und den kommerziellen Zulieferern des Gesundheitsmarktes, so | 72 | Zulieferern auf dem Gesundheitsmarkt, d.h. insbesondere mit Unternehmen |
68 | insbesondere der Pharma- und Medizinprodukteindustrie, in den Bereichen | 73 | der Pharma-, der Medizinprodukte- und der IT-Industrie. Sie sollen dabei |
69 | der klinischen Forschung, der Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie der | 74 | zum richtigen Umgang mit Interessenkonflikten bei der Abgeltung von |
70 | Entgegennahme von Geld oder Naturalleistungen. Sie sollen nicht | 75 | Leistungen von Ärzten durch finanzielle oder anderweitige Leistungen |
71 | verbieten, sondern zur Förderung von Objektivität und Qualität, zur | 76 | beitragen. Die Richtlinien sollen nicht verbieten, sondern durch das |
72 | Transparenz, zur Vermeidung von Abhängigkeiten und zum bewussten Umgang | 77 | Empfehlen angemessener Verhaltensweisen im beruflichen Alltag zur |
73 | mit Interessenkonflikten beitragen. | 78 | Objektivität und Qualität der genannten Tätigkeiten, zur Transparenz, |
| 79 | zur Vermeidung von Abhängigkeiten und zum bewussten Umgang mit |
| 80 | Interessenkonflikten beitragen. |
| 81 | |
| 82 | Die SAMW ist sich bewusst, dass solche Richtlinien nie für alle |
| 83 | Einzelfälle direkt anwendbare Lösungen bieten können. Sie sind in der |
| 84 | Praxis von allen Beteiligten im Sinne ihres Geistes nach bestem Wissen |
| 85 | und Gewissen anzuwenden und einzuhalten. Deshalb sind die Ärzteschaft |
| 86 | und Industrie als Partner aufgerufen, ihre Beziehungen in diesem |
| 87 | wohlverstandenen Sinn zu gestalten und wo nötig zu verbessern. |
| 88 | |
| 89 | ### Grundsätze |
| 90 | |
| 91 | Entscheidend ist, dass die Beteiligten bei Interessenkonflikten nach |
| 92 | folgenden Prinzipien vorgehen: |
| 93 | |
| 94 | - *Trennungsprinzip:* Ärztliches Handeln insbesondere gegenüber |
| 95 | Patienten muss von versprochenen oder erhaltenen geldwerten |
| 96 | Leistungen oder Vorteilen unabhängig sein. Die entsprechenden |
| 97 | Vorgänge und Abläufe sind klar voneinander zu trennen. |
| 98 | - *Transparenzprinzip:* Versprochene oder erhaltene geldwerte |
| 99 | Leistungen oder Vorteile, insbesondere solche ohne direkte |
| 100 | Gegenleistung, müssen offengelegt werden. |
| 101 | - *Äquivalenzprinzip:* Leistung und Gegenleistung müssen in einem |
| 102 | angemessenen Verhältnis zueinander stehen. |
| 103 | - *Dokumentationsprinzip:* Alle Leistungen müssen schriftlich |
| 104 | vereinbart werden. Dabei wird detailliert festgelegt, welcher Art |
| 105 | die Leistung und das Entgelt dafür sind und welche Leistungen zu |
| 106 | welchem Zweck konkret erbracht werden. Betreffen solche |
| 107 | Vereinbarungen Mitarbeitende von Institutionen im Gesundheitswesen, |
| 108 | so sind sie von deren Arbeitgeber oder Vorgesetzten zu genehmigen. |
| 109 | - *Vier-Augen-Prinzip:* Wichtige Entscheidungen sollten nicht von |
| 110 | einer einzelnen Person getroffen werden dürfen. Ziel ist es, das |
| 111 | Risiko von Fehlern und Missbrauch zu reduzieren. Alle Verträge und |
| 112 | finanzielle Transaktionen werden von 2 Personen jeder Institution |
| 113 | unterzeichnet. |
| 114 | - *Kontentrennungsprinzip:* Drittmittel für Forschung und Lehre sind |
| 115 | jeweils separat zu führen. Alle diesbezüglichen Transaktionen müssen |
| 116 | transparent und revisionsfähig sein. |
| 117 | |
| 118 | Die Offenlegung von Interessenkonflikten bei der Zusammenarbeit von |
| 119 | Ärzten mit der Industrie ist ein notwendiger erster Schritt zum |
| 120 | richtigen Umgang damit. Für Ärzte in Forschung, Klinik und Praxis geht |
| 121 | es dabei nicht nur um Rechtsfragen, sondern auch um ihre Berufsethik. |
| 122 | Indem sich die Ärzteschaft selber Leitplanken gibt, mit denen die |
| 123 | staatlichen Vorschriften durch eigenverantwortliche Verhaltensregeln |
| 124 | präzisiert und ergänzt werden, unterstreicht sie ihren Willen zur |
| 125 | Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit ihres Berufsstandes. |
74 | | 126 | |
75 | Klinische Forschung {#I} | 127 | Klinische Forschung {#I} |
76 | ------------------- | 128 | ------------------- |
77 | | 129 | |
78 | ### Einleitung | 130 | ### Einleitung |
79 | | 131 | |
80 | Die klinische Forschung bezweckt, Erkrankungen des Menschen auf | 132 | Die klinische Forschung bezweckt, Erkrankungen des Menschen auf |
81 | wissenschaftlicher Basis zu verstehen und dieses Wissen zur Entwicklung | 133 | wissenschaftlicher Basis zu verstehen und dieses Wissen zur Entwicklung |
82 | wirksamer Erkennungs-, Präventions- und Behandlungsmethoden | 134 | wirksamer Erkennungs-, Präventions- und Behandlungsmethoden |
83 | praxistauglich zu machen. Die klinische Forschung ist die unabdingbare | 135 | praxistauglich zu machen. Die klinische Forschung ist die unabdingbare |
84 | Grundlage jeglichen Fortschritts in der Medizin. | 136 | Grundlage jeglichen Fortschritts in der Medizin. |
85 | | 137 | |
86 | Klinische Forschung ist ein komplexer, sich über mehrere Stufen und | 138 | Klinische Forschung ist ein komplexer, sich über mehrere Stufen und |
87 | Jahre erstreckender Prozess zur Entwicklung neuer, besserer und sicherer | 139 | Jahre erstreckender Prozess zur Entwicklung neuer, besserer und sicherer |
88 | präventiver, diagnostischer und therapeutischer Produkte und Verfahren; | 140 | präventiver, diagnostischer und therapeutischer Produkte und Verfahren; |
89 | sie wird an Universitäten, Kliniken, Forschungsinstitutionen und in | 141 | sie wird an Universitäten, Kliniken, Forschungsinstitutionen und in |
90 | Arztpraxen durchgeführt. Die Durchführung klinischer Forschung richtet | 142 | Arztpraxen durchgeführt. Die Durchführung klinischer Forschung richtet |
91 | sich nach strengen wissenschaftlichen, ethischen und rechtlichen | 143 | sich nach strengen wissenschaftlichen, ethischen und rechtlichen |
92 | Anforderungen, vor allem zur Gewährleistung des Schutzes der | 144 | Anforderungen, vor allem zur Gewährleistung des Schutzes der |
93 | Versuchspersonen (vgl. Anhang). | 145 | Versuchspersonen (vgl. Anhang). |
94 | | 146 | |
95 | Die Zusammenarbeit klinischer Forscher mit der Industrie oder mit von | 147 | Die Zusammenarbeit klinischer Forscher mit der Industrie oder mit von |
96 | ihr beauftragten Forschungsinstituten ist in vielen Bereichen eine | 148 | ihr beauftragten Forschungsinstituten ist in vielen Bereichen eine |
97 | wichtige Voraussetzung für innovative Forschung. Die Aussicht, mit einem | 149 | wichtige Voraussetzung für innovative Forschung. Die Aussicht, mit einem |
98 | Versuch oder dessen Ergebnissen finanzielle Vorteile oder Bekanntheit zu | 150 | Versuch oder dessen Ergebnissen finanzielle Vorteile oder Bekanntheit zu |
99 | erlangen, kann Forscher jedoch dazu verleiten, bei der Planung, | 151 | erlangen, kann Forscher jedoch dazu verleiten, bei der Planung, |
100 | Durchführung oder Auswertung eines Versuches inkorrekt zu handeln. Die | 152 | Durchführung oder Auswertung eines Versuches inkorrekt zu handeln. Die |
101 | zur Gewährleistung der Qualität der Forschungsvorhaben und zum Schutz | 153 | zur Gewährleistung der Qualität der Forschungsvorhaben und zum Schutz |
102 | der darin einbezogenen Versuchspersonen geltenden Regeln[^4] bedürfen | 154 | der darin einbezogenen Versuchspersonen geltenden Regeln[^4] bedürfen |
103 | deshalb der Ergänzung durch Richtlinien, die zur Objektivität der | 155 | deshalb der Ergänzung durch Richtlinien, die zur Objektivität der |
104 | Forschung, zur Vermeidung von Abhängigkeiten und zum bewussten Umgang | 156 | Forschung, zur Vermeidung von Abhängigkeiten und zum bewussten Umgang |
105 | mit Interessenkonflikten beitragen. | 157 | mit Interessenkonflikten beitragen. |
106 | | 158 | |
107 | ### Richtlinien | 159 | ### Richtlinien |
108 | | 160 | |
109 | #### 1. Klinische Versuche werden nach «Good Clinical Practice» durchgeführt. | 161 | #### 1. Klinische Forschung orientiert sich an wissenschaftlichen und ethischen Standards. |
110 | | 162 | |
111 | Jeder klinische Versuch muss den jeweils aktuellen wissenschaftlichen | 163 | Klinische Forschung muss den jeweils aktuellen wissenschaftlichen und |
112 | und ethischen Anforderungen, den gesetzlichen Vorschriften und den | 164 | ethischen Anforderungen, den gesetzlichen Vorschriften und den |
113 | international anerkannten Grundsätzen der «Good Clinical Practice» (GCP) | 165 | international anerkannten Grundsätzen der «Good Clinical Practice» (GCP) |
114 | bzw. «Guten Praxis der Klinischen Versuche»[^5] entsprechen. | 166 | bzw. «Guten Praxis der Klinischen Versuche»[^5] entsprechen. Forschende |
| 167 | verfügen von Gesetzes wegen über eine ihrer Funktion und Verantwortung |
| 168 | im Forschungsprojekt entsprechende GCP-Ausbildung. |
115 | | 169 | |
116 | #### 2. Institutionen, die klinische Forschung betreiben, evaluieren regelmässig deren Qualität. | 170 | #### 2. Institutionen, die klinische Forschung betreiben, evaluieren regelmässig deren Qualität. |
117 | | 171 | |
118 | Die wissenschaftliche Qualität klinischer Versuche ist aufgrund ihrer | 172 | Die wissenschaftliche Qualität klinischer Versuche ist aufgrund ihrer |
119 | Originalität und Methodik sowie ihrer Resultate zu beurteilen. Dabei | 173 | Originalität und Methodik sowie ihrer Resultate (einschliesslich der |
120 | sind die Qualität der Publikation, die Patentfähigkeit oder die | 174 | Offenlegung negativer Ergebnisse) zu beurteilen. Zu berücksichtigen sind |
121 | Bedeutung der sich aus der Forschung ergebenden Erkenntnisse sowie deren | 175 | dabei die Qualität der Publikation und die Bedeutung der aus der |
122 | Bedeutung für die medizinische Praxis zu berücksichtigen. | 176 | Forschung resultierenden Erkenntnisse. |
123 | | 177 | |
124 | #### 3. Alle klinischen Versuche werden in einem zentralen Register[^6] erfasst. {#alle-klinischen-versuche-werden-in-einem-zentralen-register6-erfasst.} | 178 | #### 3. Alle klinischen Versuche werden in einem öffentlich zugänglichen Register erfasst. |
125 | | 179 | |
126 | Die Erfassung bezweckt, | 180 | Die Erfassung bezweckt insbesondere, |
127 | | 181 | |
128 | - die korrekte und vollständige Veröffentlichung der Ergebnisse zu | 182 | - die korrekte und vollständige Veröffentlichung der Ergebnisse zu |
129 | gewährleisten, und | 183 | gewährleisten, |
130 | - nachträgliche, GCP-widrige Veränderungen am Versuchsprotokoll | 184 | - dass Protokolländerungen wissenschaftlich nachvollziehbar und |
131 | auszuschliessen. | 185 | begründet sind, und |
| 186 | - nachträgliche, GCP-widrige Veränderungen am Versuchsprotokoll zu |
| 187 | erkennen. |
132 | | 188 | |
133 | Das Register soll von einer geeigneten öffentlichen Institution geführt | 189 | Dem Register sollen die relevanten Kenngrössen zu einem Versuch |
134 | werden und öffentlich zugänglich sein. Dem Register sollen die | 190 | entnommen werden können[^6]. |
135 | relevanten Kenngrössen zu einem Versuch entnommen werden können. | |
136 | | 191 | |
137 | #### 4. Der verantwortliche Prüfer und seine Mitarbeiter haben kein finanzielles Interesse am Versuch oder dessen Ergebnis. | 192 | #### 4. Der verantwortliche Forscher und seine Mitarbeiter haben kein finanzielles Interesse am Versuch oder dessen Ergebnis. |
138 | | 193 | |
139 | Die an einem Versuch beteiligten Forscher legen gegenüber der | 194 | Die an einem Versuch beteiligten Forscher legen gegenüber der |
140 | Institution, an der sie tätig sind, ihre mit dieser Beteiligung | 195 | Institution, an der sie tätig sind, ihre mit dieser Beteiligung |
141 | verbundenen finanziellen Interessen offen. Insbesondere dürfen der für | 196 | verbundenen finanziellen Interessen offen. Insbesondere dürfen der für |
142 | einen klinischen Versuch verantwortliche Prüfer und seine Mitarbeiter | 197 | einen Versuch verantwortliche Forscher und seine Mitarbeiter nicht |
143 | nicht gleichzeitig Inhaber, Teilhaber, Verwaltungsrat, bedeutender | 198 | gleichzeitig Inhaber, Teilhaber, Verwaltungsrat oder bedeutender |
144 | Aktionär oder Berater eines Unternehmens sein, welches das zu prüfende | 199 | Aktionär eines Unternehmens sein, welches das zu prüfende Verfahren |
145 | Verfahren anwendet oder das zu prüfende Produkt herstellt oder | 200 | anwendet oder das zu prüfende Produkt herstellt oder vertreibt. |
146 | vertreibt. Begründete Ausnahmen von dieser Regelung müssen von der | 201 | Begründete Ausnahmen von dieser Regelung müssen von der Institution, an |
147 | Institution, an der die Forscher tätig sind, bewilligt werden. | 202 | der die Forscher tätig sind, bewilligt werden. |
148 | | 203 | |
149 | #### 5. Die Durchführung und Finanzierung von Versuchen werden vertraglich geregelt. | 204 | #### 5. Die Durchführung und Finanzierung von Versuchen werden vertraglich geregelt. |
150 | | 205 | |
151 | Jeder Versuch, der im Auftrag eines Sponsors durchgeführt und von diesem | 206 | Jeder Versuch, der im Auftrag eines Dritten (der damit zum Sponsor wird) |
152 | finanziert wird, ist in einem schriftlichen Vertrag geregelt. Der | 207 | durchgeführt und von diesem finanziert wird, ist in einem schriftlichen |
153 | Vertrag ist durch den verantwortlichen Prüfer (Spital- oder | 208 | Vertrag geregelt. Der Vertrag ist durch den verantwortlichen Forscher |
154 | praktizierender Arzt), wo zutreffend durch den zuständigen Vertreter der | 209 | und, wo zutreffend, durch den zuständigen Vertreter der Institution, für |
155 | Institution, für welche der Prüfer tätig ist, sowie durch den Sponsor zu | 210 | die der Forscher tätig ist, sowie durch den Sponsor zu unterzeichnen. |
156 | unterzeichnen. | |
157 | | 211 | |
158 | Im Vertrag ist zu bestimmen: | 212 | Im Vertrag sind festzuhalten: |
159 | | 213 | |
160 | - der klinische Versuch, der Gegenstand des Vertrages ist; | 214 | - der klinische Versuch, der Gegenstand des Vertrags ist; |
161 | - das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung bei der Durchführung | 215 | - die gegenseitigen Pflichten und Verantwortlichkeiten; |
162 | des Versuchs; | 216 | - die Leistungen und Gegenleistungen bei der Durchführung des |
163 | - die Entschädigung des verantwortlichen Prüfers, wobei deren Höhe der | 217 | Versuchs; |
164 | tatsächlich erbrachten Leistung angemessen sein soll; | 218 | - die Abgeltung, wobei deren Höhe der tatsächlich erbrachten Leistung |
165 | - der Zugang des verantwortlichen Prüfers zu allen für die | 219 | angemessen sein soll; |
166 | Durchführung des Versuchs und zum Schutz der beteiligten | 220 | - der uneingeschränkte Zugang des verantwortlichen Forschers zu allen |
| 221 | für die Durchführung des Versuchs und zum Schutz der beteiligten |
167 | Versuchspersonen relevanten Daten; | 222 | Versuchspersonen relevanten Daten; |
| 223 | - der Zugang zu den statistischen Auswertungen; |
168 | - die Pflicht, die Versuchsergebnisse zu veröffentlichen oder | 224 | - die Pflicht, die Versuchsergebnisse zu veröffentlichen oder |
169 | öffentlich zugänglich zu machen; | 225 | öffentlich zugänglich zu machen; |
| 226 | - die Gewährleistung der Publikationsfreiheit des Forschers; |
170 | - die Voraussetzungen, unter denen der Versuch gegebenenfalls | 227 | - die Voraussetzungen, unter denen der Versuch gegebenenfalls |
171 | abgebrochen werden kann; in der Regel sollen dafür | 228 | abgebrochen werden kann oder muss; |
172 | medizinisch-ethische Gründe ausschlaggebend sein. | 229 | - die Sicherstellung der Haftung bei Schäden, die aus dem klinischen |
| 230 | Versuch entstehen können; |
| 231 | - die Rechte an der späteren Nutzung der Daten bzw. |
| 232 | Versuchsergebnisse. |
173 | | 233 | |
174 | #### 6. Die Bezahlung der Versuche geht an institutionelle Drittmittelkonten. | 234 | #### 6. Die Abgeltung von Versuchen, die an Institutionen durchgeführt werden, geht an institutionelle Drittmittelkonten. |
175 | | 235 | |
176 | Alle von Sponsoren im Zusammenhang mit klinischen Versuchen erbrachten | 236 | Alle von Sponsoren im Zusammenhang mit klinischen Versuchen erbrachten |
177 | finanziellen Leistungen werden auf dafür bestimmte Konten verbucht. Die | 237 | finanziellen Leistungen werden auf dafür bestimmte Konten verbucht. Die |
178 | Institution (Universität, Departement, Klinik, Stiftung u.a.), für | 238 | Institution (Universität, Departement, Klinik, Stiftung u.a.), für |
179 | welche der verantwortliche Prüfer tätig ist, regelt den Zugriff auf | 239 | welche der verantwortliche Forscher tätig ist, regelt den Zugriff auf |
180 | diese Konten. | 240 | diese Konten. |
181 | | 241 | |
182 | #### 7. Die Durchführung klinischer Versuche und der Einkauf von Produkten des Sponsors sind voneinander unabhängig. | 242 | #### 7. Bei der Publikation einer wissenschaftlichen Arbeit zeichnen diejenigen Forschenden als Autoren verantwortlich, die einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet haben. |
183 | | 243 | |
184 | Die Durchführung klinischer Versuche darf weder direkt noch indirekt von | 244 | In der Publikation soll als Autor genannt werden, wer an der Planung, |
185 | einem Produkteinkauf noch von den dabei vereinbarten Einkaufskonditionen | 245 | Datensammlung, Auswertung und/oder Manuskript-Erstellung massgeblich |
186 | abhängig sein. Ebenso darf die Institution, an der klinische Versuche | 246 | beteiligt war. Wenn Drittpersonen (sog. Medical Writers) an der |
187 | durchgeführt werden, ihren Entscheid über den Einkauf von Produkten | 247 | Publikation mitwirken, sind sie namentlich aufzuführen und ihre |
188 | weder direkt noch indirekt von der Durchführung klinischer Versuche | 248 | allfällige Verbindung zu einem industriellen oder andern Sponsor offen |
189 | abhängig machen. | 249 | zu legen. Gefälligkeitsautorschaft (sog. «guest authors») ist nicht |
| 250 | statthaft. |
190 | | 251 | |
191 | Mitglieder von Kommissionen, die für den Einkauf von Heilmitteln | 252 | Die Mitwirkung von «Ghost Writers», die in der Publikation nicht als |
192 | zuständig sind, müssen ihre Interessenbindungen (Verwaltungsratsmandate, | 253 | mitwirkende Drittpersonen aufgeführt werden, ist nicht akzeptabel. |
193 | Beteiligungen an Unternehmen, Beraterverträge, Verantwortung für oder | |
194 | Mitwirkung an klinischen Versuchen usw.) offen legen. Bei absehbaren | |
195 | Interessenkonflikten soll das betreffende Mitglied am Entscheid nicht | |
196 | mitwirken. | |
197 | | 254 | |
198 | #### 8. Bei der Publikation und Präsentation von Ergebnissen eines Versuchs ist dessen Finanzierung offen zu legen. | 255 | #### 8. Bei der Publikation und Präsentation von Ergebnissen eines Versuchs ist dessen finanzielle oder materielle Unterstützung offen zu legen. |
199 | | 256 | |
200 | In den Publikationen von Versuchsergebnissen ist in einer Anmerkung oder | 257 | In den Publikationen von Versuchsergebnissen ist in einer Anmerkung oder |
201 | Fussnote für die Leserschaft deutlich erkennbar zu machen, wer den | 258 | Fussnote für die Leserschaft deutlich erkennbar zu machen, wer den |
202 | Versuch als Sponsor finanziert hat. Bei der Vorstellung von | 259 | Versuch finanziert hat. Bei der Vorstellung von Versuchsergebnissen an |
203 | Versuchsergebnissen an Vorträgen, Kongressen und dergleichen ist | 260 | Vorträgen, Kongressen und dergleichen ist deutlich auf diese Tatsache |
204 | deutlich auf diese Tatsache hinzuweisen; ebenso sind allfällige | 261 | hinzuweisen; ebenso sind allfällige Interessebindungen der Autoren offen |
205 | Interessebindungen der Autoren offen zu legen. | 262 | zu legen. |
206 | | 263 | |
207 | #### 9. Die Interpretation der Ergebnisse eines Versuchs muss von den Interessen des Sponsors unabhängig sein. | 264 | #### 9. Die Interpretation der Ergebnisse eines Versuchs muss von den Interessen desjenigen unabhängig sein, der ihn finanziell oder materiell unterstützt. |
208 | | 265 | |
209 | Bei der Interpretation von Versuchsergebnissen in Publikationen und bei | 266 | Bei der Interpretation von Versuchsergebnissen in Publikationen und bei |
210 | Präsentationen ist auf die Vermeidung von Interessenkonflikten zu | 267 | Präsentationen sind Interessenkonflikte zu vermeiden. Der |
211 | achten. Der verantwortliche Prüfer muss deshalb besondere Sorgfalt | 268 | verantwortliche Forscher muss deshalb besondere Sorgfalt darauf |
212 | darauf verwenden, | 269 | verwenden, |
213 | | 270 | |
214 | - die im Versuch festgestellten erwünschten und unerwünschten | 271 | - die im Versuch festgestellten erwünschten und unerwünschten |
215 | Wirkungen eines Produktes oder Verfahrens tatsachengetreu und | 272 | Wirkungen eines Produktes oder Verfahrens tatsachengetreu zu |
216 | kritisch zu diskutieren; | 273 | dokumentieren und kritisch zu diskutieren; |
217 | - das Kosten-Nutzen-Verhältnis des geprüften Produktes oder Verfahrens | 274 | - das Kosten-Nutzen-Verhältnis des geprüften Produktes oder Verfahrens |
218 | möglichst objektiv darzustellen. | 275 | möglichst objektiv darzustellen. |
219 | | 276 | |
220 | #### 10. Forscher wirken nicht mit beim Marketing von Produkten, an deren Prüfung sie beteiligt waren. | 277 | #### 10. Forscher wirken nicht mit beim Marketing von Produkten, an deren Prüfung sie beteiligt waren. |
221 | | 278 | |
222 | Für einen Versuch verantwortliche oder daran beteiligte Prüfer dürfen | 279 | Für einen Versuch verantwortliche oder daran beteiligte Forscher dürfen |
223 | ihre Glaubwürdigkeit nicht in Frage stellen, indem sie sich an | 280 | ihre Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit nicht in Frage stellen, indem |
224 | Marketingaktionen für das geprüfte Produkt oder Verfahren beteiligen. | 281 | sie sich an Marketingaktionen für das geprüfte Produkt oder Verfahren |
| 282 | beteiligen. |
225 | | 283 | |
226 | Aus-, Weiter- und Fortbildung {#II} | 284 | Aus-, Weiter- und Fortbildung {#II} |
227 | ----------------------------- | 285 | ----------------------------- |
228 | | 286 | |
229 | ### Einleitung | 287 | ### Einleitung |
230 | | 288 | |
231 | Der Medizin stehen immer mehr diagnostische und therapeutische Mittel | 289 | Der Medizin stehen immer mehr diagnostische und therapeutische Mittel |
232 | zur Verfügung. Die Aus-, Weiter- und Fortbildung der Ärzte muss sich | 290 | zur Verfügung. Die Aus-, Weiter- und Fortbildung der Ärzte muss sich |
233 | dieser Entwicklung laufend anpassen. Die Fortbildung soll den | 291 | dieser Entwicklung laufend anpassen. Die Fortbildung soll den |
234 | Teilnehmern objektive und ausgewogene, für die Betreuung der Patienten | 292 | Teilnehmern objektive und ausgewogene, für die Betreuung der Patienten |
235 | nützliche und notwendige Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten | 293 | nützliche und notwendige Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten |
236 | vermitteln; sie ist eine Voraussetzung für eine angemessene Ausübung der | 294 | vermitteln; sie ist eine Voraussetzung für eine angemessene Ausübung der |
237 | ärztlichen Tätigkeit. | 295 | ärztlichen Tätigkeit. |
238 | | 296 | |
239 | Die gesetzlich vorgeschriebene Fortbildung bedeutet für die Ärzte eine | 297 | Die gesetzlich vorgeschriebene Fortbildung bedeutet für die Ärzte eine |
240 | erhebliche zusätzliche Leistung. In Betracht fallen der finanzielle | 298 | erhebliche zusätzliche Leistung. In Betracht fallen der finanzielle |
241 | Aufwand für die Fortbildungsveranstaltungen sowie der Arbeitszeit- und | 299 | Aufwand für die Fortbildungsveranstaltungen sowie der Arbeitszeit- und |
242 | Einnahmenausfall. Die Finanzierung dieser Kosten ist weder für die | 300 | Einnahmenausfall. Die Finanzierung dieser Kosten ist weder für die |
243 | Spitäler noch für die praktizierenden Ärzte sichergestellt. Allerdings | 301 | Spitäler noch für die praktizierenden Ärzte sichergestellt. Neues Wissen |
244 | darf die Fortbildung nicht nur als Pflicht angesehen werden; neues | 302 | stellt eine Bereicherung der ärztlichen Tätigkeit dar und liegt demnach |
245 | Wissen stellt eine Bereicherung der ärztlichen Tätigkeit dar und liegt | 303 | im Interesse des einzelnen Arztes. |
246 | demnach im Interesse des einzelnen Arztes. | |
247 | | 304 | |
248 | Ein bedeutender Teil der Fortbildungsveranstaltungen wird von der | 305 | Ein bedeutender Teil der Fortbildungsveranstaltungen wird von der |
249 | pharmazeutischen Industrie und der Medizinproduktebranche (in der Folge: | 306 | pharmazeutischen Industrie und der Medizinproduktebranche (in der Folge |
250 | Industrie, resp. Unternehmen genannt) finanziell unterstützt | 307 | Industrie resp. Unternehmen genannt) finanziell unterstützt |
251 | («gesponsert») oder auch organisiert. Dies ist für viele Ärzte und | 308 | («gesponsert») oder auch organisiert. Dies ist für viele Ärzte und |
252 | Institutionen zur Selbstverständlichkeit geworden, kann aber zu | 309 | Institutionen zur Selbstverständlichkeit geworden, kann aber zu |
253 | Abhängigkeiten und Interessenkonflikten führen. Deshalb sind auch für | 310 | Abhängigkeiten und Interessenkonflikten führen. Deshalb sind auch für |
254 | diesen Bereich Leitplanken sinnvoll[^7] – dies umso mehr, als für die | 311 | diesen Bereich Leitplanken sinnvoll. |
255 | Finanzierung von Fortbildungsveranstaltungen (abgesehen von einer | |
256 | Bestimmung in der Arzneimittel-Werbeverordnung vom 17.10.2001[^8]) keine | |
257 | staatlichen Regelungen bestehen. | |
258 | | 312 | |
259 | In der medizinischen Ausbildung und in der Weiterbildung gelten in Bezug | 313 | In der medizinischen Ausbildung und in der Weiterbildung gelten in Bezug |
260 | auf die Unterstützung durch die Industrie die gleichen Überlegungen wie | 314 | auf die Unterstützung durch die Industrie die gleichen Überlegungen wie |
261 | bei der Fortbildung. | 315 | bei der Fortbildung. |
262 | | 316 | |
263 | ### Richtlinien | 317 | ### Richtlinien |
264 | | 318 | |
265 | #### 1. Den Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung bei den zuständigen Fachgesellschaften stellen die veranstaltenden Ärzte bzw. die ärztlichen Fachgremien. | 319 | #### 1. Den Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung bei den zuständigen Organen (Fachgesellschaften, kantonale Ärztegesellschaften, SIWF) stellen die veranstaltenden Ärzte oder die ärztlichen Fachgremien. |
266 | | 320 | |
267 | Es ist Aufgabe des Veranstalters, die Anerkennung der Fortbildung bei | 321 | Es ist Aufgabe des Veranstalters, die Anerkennung der Fortbildung bei |
268 | der zuständigen Fachgesellschaft zu beantragen. Eine Anerkennung wird | 322 | der zuständigen Fachgesellschaft zu beantragen. Eine Anerkennung wird |
269 | nur für Fortbildungen gewährt, die den vorliegenden Richtlinien | 323 | nur für Fortbildungen gewährt, die den vorliegenden Richtlinien |
270 | vollumfänglich genügen. Veranstaltungen orientieren sich an den Zielen | 324 | vollumfänglich genügen. Veranstaltungen orientieren sich an den Zielen |
271 | der Fortbildungsordnung der FMH (FBO) sowie den Fortbildungsprogrammen | 325 | der Fortbildungsordnung (FBO)[^7] des Schweizerischen Instituts für |
272 | der Fachgesellschaften. | 326 | ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF)[^8] sowie den |
| 327 | Fortbildungsprogrammen der Fachgesellschaften. |
273 | | 328 | |
274 | #### 2. Fortbildungsveranstaltungen werden nur anerkannt, wenn Inhalt und Ablauf vollumfänglich durch Ärzte bzw. ärztliche Fachgremien bestimmt werden. | 329 | #### 2. Fortbildungsveranstaltungen werden nur anerkannt, wenn Inhalt und Ablauf durch Ärzte bzw. ärztliche Fachgremien bestimmt oder entscheidend mitbestimmt werden. |
275 | | 330 | |
276 | Dafür gelten namentlich folgende Bedingungen: | 331 | Dafür gelten namentlich folgende Bedingungen: |
277 | | 332 | |
278 | - Veranstalter sind grundsätzlich im jeweiligen Fachgebiet kompetente | 333 | - Veranstalter sind im jeweiligen Fachgebiet kompetente |
279 | Organisationen, Institutionen oder Personen und nicht die Industrie. | 334 | Organisationen, Institutionen oder Personen und nicht die Industrie. |
280 | - Eine finanzielle Unterstützung erfolgt durch mehrere Unternehmen. In | 335 | - Fortbildungsveranstaltungen sollten durch die Teilnehmerbeiträge und |
281 | begründeten Ausnahmefällen ist Sponsoring durch ein einzelnes | 336 | die veranstaltende Institution finanziert werden. Bedarf es weiterer |
282 | Unternehmen möglich. | 337 | finanzieller Unterstützung durch Sponsoren, so sind dafür mehrere, |
283 | - Es wird in der Regel eine Teilnahmegebühr erhoben. Bei kleineren | 338 | von einander unabhängige Unternehmen vorzusehen. |
284 | (halbtägigen) oder spitalinternen Fortbildungsveranstaltungen kann | 339 | - Es wird in der Regel eine Teilnahmegebühr erhoben. Bei kürzeren |
285 | darauf verzichtet werden. | 340 | (halbtägigen) Fortbildungsveranstaltungen kann darauf verzichtet |
| 341 | werden. |
286 | - Die Vereinbarungen zwischen Veranstalter und Sponsoren sind | 342 | - Die Vereinbarungen zwischen Veranstalter und Sponsoren sind |
287 | schriftlich festgehalten. | 343 | schriftlich festgehalten. |
288 | - Die Veranstalter und nicht die Sponsoren gestalten das Programm | 344 | - Die Veranstalter und nicht die Sponsoren bestimmen das Programm |
289 | (Inhalt und Ablauf) und wählen die Referenten aus. | 345 | (Inhalt und Ablauf) und wählen die Referenten aus. Von Sponsoren |
| 346 | veranstaltete Satelliten- Symposien sind als solche zu bezeichnen, |
| 347 | auf Randzeiten zu legen, und werden nicht als Fortbildung anerkannt. |
290 | - Die Teilnehmer sollen Gelegenheit haben, Fortbildungsveranstaltungen | 348 | - Die Teilnehmer sollen Gelegenheit haben, Fortbildungsveranstaltungen |
291 | zu evaluieren. | 349 | zu evaluieren. |
292 | - Ein allfälliges Rahmenprogramm ist von untergeordneter Bedeutung; | 350 | - Ein allfälliges Rahmenprogramm ist von deutlich untergeordneter |
293 | d.h. mindestens 80 % der Zeit sind für den Fachteil bestimmt und der | 351 | Bedeutung. Rahmenprogramm und Fachteil müssen klar getrennt sein. |
294 | finanzielle Aufwand spiegelt dieses Verhältnis wider. Rahmenprogramm | 352 | - Die Zusage von Credits für eine Fortbildungsveranstaltung muss vor |
295 | und Fachteil müssen klar getrennt sein. | 353 | dem Versand der Einladung dazu geklärt sein. Einladungen zu |
| 354 | Fortbildungsveranstaltungen mit dem Hinweisen wie «Credits |
| 355 | beantragt» sind nicht zulässig. Die Beantwortung von |
| 356 | Credits-Anfragen durch die zuständigen Organe sollte innerhalb von |
| 357 | vier Wochen erfolgen. |
296 | | 358 | |
297 | Zur Vermeidung administrativer Umtriebe können die Fachgesellschaften | 359 | Zur Vermeidung administrativer Umtriebe können die Fachgesellschaften |
298 | regelmässig durchgeführte eigene Fortbildungsveranstaltungen oder solche | 360 | regelmässig durchgeführte eigene Fortbildungsveranstaltungen oder solche |
299 | von Spitälern bzw. Spitalabteilungen en bloc bzw. im Voraus anerkennen; | 361 | von Spitälern oder Spitalabteilungen en bloc oder im Voraus anerkennen; |
300 | Voraussetzung dafür ist die schriftliche Zusicherung der betreffenden | 362 | Voraussetzung dafür ist die schriftliche Zusicherung der betreffenden |
301 | Fachgesellschaft bzw. der Spitäler und Spitalabteilungen, dass diese | 363 | Fachgesellschaft oder der Spitäler und Spitalabteilungen, dass diese |
302 | Fortbildungsveranstaltungen den Anforderungen der vorliegenden | 364 | Fortbildungsveranstaltungen den Anforderungen der vorliegenden |
303 | Richtlinien entsprechen. | 365 | Richtlinien entsprechen. |
304 | | 366 | |
305 | #### 3. Die Möglichkeiten der Prävention, Diagnose und Therapie werden soweit möglich nach den Kriterien der Evidenzbasierten Medizin (EBM) und unter Berücksichtigung ihrer Wirtschaftlichkeit dargestellt. | 367 | #### 3. Die Möglichkeiten der Prävention, Diagnose und Therapie werden grundsätzlich nach den Kriterien der evidenz-basierten Medizin (EBM) und unter Berücksichtigung ihrer Wirtschaftlichkeit dargestellt. |
306 | | 368 | |
307 | Die Themen sollen objektiv nach dem aktuellen Stand der | 369 | Die Themen sollen objektiv nach dem aktuellen Stand der |
308 | wissenschaftlichen Erkenntnis und von verschiedenen Seiten her | 370 | wissenschaftlichen Erkenntnis und von verschiedenen Seiten her |
309 | (interdisziplinär) behandelt werden. Die Diagnose- und | 371 | (interdisziplinär) behandelt werden. Die Diagnose- und |
310 | Therapiemöglichkeiten sollen in der Regel vollständig und soweit möglich | 372 | Therapiemöglichkeiten sollen vollständig und grundsätzlich nach den |
311 | nach den Kriterien der EBM dargestellt werden. | 373 | Kriterien der EBM dargestellt werden. |
312 | | 374 | |
313 | #### 4. Stehen für die besprochene Prävention, Diagnose oder Therapie mehrere wirksame Arzneimittel, Medizinprodukte oder Verfahren zur Verfügung, so ist ein möglichst objektiver Vergleich anzustreben. | 375 | #### 4. Stehen für die besprochene Prävention, Diagnose oder Therapie mehrere wirksame Arzneimittel, Medizinprodukte oder Verfahren zur Verfügung, so ist ein objektiver Vergleich anzustreben. |
314 | | 376 | |
315 | In den Referaten werden Arzneimittel grundsätzlich mit der international | 377 | In den Referaten werden Arzneimittel grundsätzlich mit der international |
316 | anerkannten Wirkstoffbezeichnung («generic name») erwähnt. | 378 | anerkannten Wirkstoffbezeichnung[^9] erwähnt. |
317 | | 379 | |
318 | #### 5. Finanzielle Mittel aus dem Sponsoring werden auf ein dafür bestimmtes Konto des Veranstalters (Universität, Institution, Stiftung, Fachgesellschaft, regionale Ärztevereinigung usw.) verbucht und für die Organisation von Fortbildungsveranstaltungen, Honorierung der Referenten und deren Spesen verwendet. | 380 | #### 5. Finanzielle Mittel aus dem Sponsoring werden auf ein dafür bestimmtes Konto des Veranstalters (Universität, Institution, Stiftung, Fachgesellschaft, regionale Ärztevereinigung usw.) verbucht und für die Organisation von Fortbildungsveranstaltungen, Honorierung der Referenten und deren Spesen verwendet. |
319 | | 381 | |
320 | In Spitälern stattfindende ganz- oder mehrtägige | 382 | In Spitälern stattfindende ganz- oder mehrtägige |
321 | Fortbildungsveranstaltungen, die von der Industrie unterstützt werden, | 383 | Fortbildungsveranstaltungen, die von der Industrie unterstützt werden, |
322 | sind von der Abteilungs- resp. Spitalleitung oder von der sonst dafür | 384 | sind von der dafür zuständigen Stelle zu genehmigen. |
323 | zuständigen Stelle zu genehmigen. | |
324 | | 385 | |
325 | Die Kontrolle der Finanzen ist Sache der Veranstalter. Den Sponsoren und | 386 | Die Kontrolle der Finanzen ist Sache der Veranstalter. Den Sponsoren und |
326 | den Fachgesellschaften sind Budget und Rechnung auf Anfrage vorzulegen. | 387 | den Fachgesellschaften sind Budget und Rechnung auf Anfrage vorzulegen. |
327 | | 388 | |
328 | #### 6. Die an Fortbildungsveranstaltungen als Zuhörer (d.h. ohne aktive Beteiligung mit Referat oder Poster) teilnehmenden Ärzte leisten eine angemessene Kostenbeteiligung. | 389 | #### 6. Die an Fortbildungsveranstaltungen als Zuhörer (d.h. ohne Präsentation, Poster, Referat, Sitzungsleitung o.ä.) teilnehmenden Ärzte leisten eine angemessene Kostenbeteiligung. |
329 | | 390 | |
330 | Im Interesse ihrer Unabhängigkeit bezahlen die Teilnehmer einer | 391 | Im Interesse ihrer Unabhängigkeit bezahlen die Teilnehmer einer |
331 | Fortbildungsveranstaltung | 392 | Fortbildungsveranstaltung oder deren Arbeitgeber einen angemessenen |
332 | | 393 | Beitrag an die Kosten für Teilnahmegebühr, Reise und Unterkunft, d.h. in |
333 | 1. eine Teilnahmegebühr; | 394 | der Regel mindestens ein Drittel dieser Kosten. |
334 | 2. einen angemessenen persönlichen Beitrag an die Kosten für Reise und | |
335 | Unterkunft[^9]. | |
336 | | 395 | |
337 | Die Bemessung der Kostenbeteiligung richtet sich vor allem nach der | 396 | Die ganze oder teilweise Rückerstattung der Kostenbeteiligung und/oder |
338 | Dauer der Veranstaltung und deren Ort (bzw. dessen Entfernung vom | 397 | eine Vergütung der indirekten Kosten eines Teilnehmers (Arbeitszeit- |
339 | Domizil der Teilnehmer) und berücksichtigt die berufliche Stellung des | 398 | oder Einkommensausfall) durch einen Sponsor sind nicht zulässig. |
340 | Arztes. Für Ärzte in Weiterbildung ist ein Kostenerlass durch den | |
341 | Veranstalter oder eine Kostenübernahme durch den Arbeitgeber vertretbar. | |
342 | | 399 | |
343 | Angestellte Ärzte, deren Teilnahme an einer Veranstaltung ein | 400 | Angestellte Ärzte, deren Teilnahme an einer Veranstaltung ein |
344 | Unternehmen finanziell unterstützen will, informieren ihre vorgesetzte | 401 | Unternehmen finanziell unterstützen will, informieren ihre vorgesetzte |
345 | Stelle über den Umfang der Unterstützung und den Sponsor. Bei Ärzten in | 402 | Stelle über den Umfang der Unterstützung und den Sponsor. Bei Ärzten in |
346 | Weiterbildung ergeht die Einladung in der Regel an die Institution, und | 403 | Weiterbildung ergeht die Einladung in der Regel an die Institution, und |
347 | diese entscheidet über die Teilnahme. | 404 | diese entscheidet über die Teilnahme. |
348 | | 405 | |
349 | Die Kosten für zusätzliche Hotelaufenthalte, Reisen oder andere | 406 | Die Kosten für zusätzliche Hotelaufenthalte, Reisen oder andere |
350 | Aktivitäten, die mit der Veranstaltung keinen inhaltlichen Zusammenhang | 407 | Aktivitäten, die mit der Veranstaltung keinen inhaltlichen Zusammenhang |
351 | haben, gehen vollumfänglich zulasten der Teilnehmer bzw. allfälliger | 408 | haben, gehen vollumfänglich zulasten der Teilnehmer bzw. allfälliger |
352 | Begleitpersonen. | 409 | Begleitpersonen. |
353 | | 410 | |
354 | #### 7. Referenten und Organisatoren legen allfällige persönliche oder institutionelle kommerzielle Interessen, finanzielle Verbindungen zum Sponsor, Beratertätigkeit im Auftrag des Sponsors oder Forschungsunterstützung durch den Sponsor offen. | 411 | #### 7. Referenten und Organisatoren legen allfällige persönliche oder institutionelle kommerzielle Interessen, finanzielle Verbindungen zum Sponsor, Beratertätigkeit im Auftrag des Sponsors oder Forschungsunterstützung durch den Sponsor offen. |
355 | | 412 | |
356 | Referentenhonorare sollen angemessen sein. | 413 | Referentenhonorare sollen angemessen sein. |
357 | | 414 | |
358 | Im Programm und in den Unterlagen einer Veranstaltung werden alle | 415 | Im Programm und in den Unterlagen einer Veranstaltung werden alle |
359 | Sponsoren aufgeführt. | 416 | Sponsoren aufgeführt. |
360 | | 417 | |
361 | Referenten legen ihre Interessensbindungen dem Veranstalter, der | 418 | Referenten legen ihre Interessenbindungen dem Veranstalter, der |
362 | Fachgesellschaft sowie vor Beginn ihrer Präsentation den Teilnehmern auf | 419 | Fachgesellschaft sowie vor Beginn ihrer Präsentation den Teilnehmern auf |
363 | geeignete Weise offen. | 420 | geeignete Weise offen. |
364 | | 421 | |
| 422 | #### 8. Schaffen Medizinische Fakultäten bzw. deren Universitäten eine Lehr- und/oder Forschungsstelle (Professur), die durch Unternehmen oder andere Drittmittel finanziert wird, so bestimmen sie schriftlich die Rahmenbedingungen dafür. |
| 423 | |
| 424 | Dabei ist die Unabhängigkeit von Lehre und Forschung zu gewährleisten. |
| 425 | |
| 426 | #### 9. Die Medizinischen Fakultäten sorgen dafür, dass unangemessene Interaktionen zwischen Medizinstudierenden und Industrie-Unternehmen unterbleiben. |
| 427 | |
| 428 | Die Fakultäten achten insbesondere darauf, dass Studierende während |
| 429 | ihrer Ausbildung und im weiteren Zusammenhang damit nicht von |
| 430 | Industrieunternehmen mit Geschenken, anderweitigen geldwerten Vorteilen |
| 431 | oder sonst in ungebührlicher Weise beeinflusst werden. Zudem |
| 432 | sensibilisieren sie die Studierenden für mögliche Interessenkonflikte |
| 433 | bei der Zusammenarbeit Ärzteschaft-Industrie. |
| 434 | |
| 435 | #### 10. Die Kaderärzte von Spitälern achten darauf, dass Kontakte von Industrievertretern mit Spitalpersonal in einem institutionellen Rahmen stattfinden. |
| 436 | |
| 437 | Kontakte zwischen Industrievertretern und Spitalpersonal, insbesondere |
| 438 | Assistenzärzten, sollen in der Regel in den Räumen des Spitals |
| 439 | stattfinden. Die Kaderärzte achten darauf, über solche Kontakte und |
| 440 | deren Inhalt informiert zu werden. |
| 441 | |
| 442 | Expertentätigkeit {#III} |
| 443 | ----------------- |
| 444 | |
| 445 | ### Einleitung |
| 446 | |
| 447 | Ärzte werden beigezogen, wenn es spezifische medizinische Fragen zu |
| 448 | bearbeiten gibt, zu deren Beantwortung ihre Expertise unerlässlich ist. |
| 449 | Die entsprechenden Anfragen stammen von unterschiedlichen Seiten. |
| 450 | Beispiele dafür sind folgende: Eine staatliche Behörde will eine |
| 451 | Empfehlung zum Gesundheitsverhalten veröffentlichen; ein |
| 452 | Industrieunternehmen will eine Forschungsfrage bearbeiten oder ein neues |
| 453 | Produkt lancieren; oder eine Fachgesellschaft will Guidelines |
| 454 | ausarbeiten. Dabei können immer Interessenkonflikte entstehen. |
| 455 | |
| 456 | ### Richtlinien |
| 457 | |
| 458 | #### 1. Im Hinblick auf die Mitarbeit in einem Advisory Board (oder einem ähnlichen Gremium, siehe Glossar) sollen Bedarf und Begründung für eine solche Beratungstätigkeit geklärt werden. |
| 459 | |
| 460 | Zu prüfen ist namentlich: |
| 461 | |
| 462 | - ob der Zweck der Beratung klar umschrieben und gerechtfertigt ist; |
| 463 | zu vermeiden sind namentlich Advisory Boards für Marketingzwecke; |
| 464 | - Dauer und Begründung der Beratungstätigkeit; |
| 465 | - ob die eigene fachliche Kompetenz hinreicht, um sich zum |
| 466 | Beratungsgegenstand glaubwürdig äussern zu können; |
| 467 | - ob Interessenkonflikte bestehen; |
| 468 | - aufgrund welcher Kriterien die Auswahl von Experten (inkl. Anzahl) |
| 469 | erfolgt. Gegebenenfalls ist auf die Teilnahme an einem Advisory |
| 470 | Board zu verzichten. |
| 471 | |
| 472 | #### 2. Eine Beratungsleistung erfolgt grundsätzlich auf Basis eines Vertrags, der insbesondere Art, Zweck und Umfang der Beratungsleistung, das Honorar, die Unabhängigkeit des Experten sowie Transparenzbestimmungen dokumentiert. |
| 473 | |
| 474 | #### 3. Die Höhe des Honorars, die für die Tätigkeit in einem Advisory Board oder ähnlichen Gremium vereinbart wird, soll der erbrachten Leistung entsprechen. |
| 475 | |
| 476 | #### 4. Mitglieder von Gremien, die für die Ausarbeitung von Guidelines oder Leitlinien zuständig sind, legen zu Beginn und danach periodisch ihre Interessenkonflikte offen; diese Angaben werden zusammen mit den Guidelines oder Leitlinien veröffentlicht. |
| 477 | |
| 478 | #### 5. Ein Arzt beteiligt sich an einer Beobachtungsstudie oder an einer Online-Befragung nur, wenn dabei eine relevante wissenschaftliche Fragestellung bearbeitet wird und es sich nicht um eine Form von Marketing handelt. |
| 479 | |
| 480 | #### 6. Mitglieder von institutionsinternen Gremien, die für den Einkauf von Heilmitteln zuständig sind, müssen ihre Interessenbindungen offenlegen. |
| 481 | |
| 482 | Bei absehbaren Interessenkonflikten soll das betreffende Mitglied am |
| 483 | Entscheid nicht mitwirken. |
| 484 | |
| 485 | #### 7. Experten und «Opinion Leaders» lassen sich nicht als Autoren auf Publikationen setzen, an denen sie nicht massgeblich beteiligt waren und für deren Inhalt sie nicht vollumfänglich bürgen können (keine sog. «guest authors»). |
| 486 | |
365 | Annahme von Geld- oder Naturalleistungen {#IV} | 487 | Annahme von Geld- oder Naturalleistungen {#IV} |
366 | ---------------------------------------- | 488 | ---------------------------------------- |
367 | | 489 | |
368 | ### Einleitung | 490 | ### Einleitung |
369 | | 491 | |
370 | Artikel 38 der FMH-Standesordnung hält fest, dass «die Annahme von | 492 | Artikel 38 der FMH-Standesordnung hält fest, dass «die Annahme von |
371 | Geschenken […] oder von anderen Vorteilen [...] von Dritten, die den | 493 | Geschenken […] oder von anderen Vorteilen [...] von Dritten, die den |
372 | Arzt oder die Ärztin in ihren ärztlichen Entscheidungen beeinflussen | 494 | Arzt oder die Ärztin in ihren ärztlichen Entscheidungen beeinflussen |
373 | können und das übliche Mass kleiner Anerkennungen übersteigen, [...] | 495 | können und das übliche Mass kleiner Anerkennungen übersteigen, [...] |
374 | unzulässig» ist. | 496 | unzulässig» ist. |
375 | | 497 | |
376 | Auch der Gesetzgeber hat in diesem Zusammenhang in verschiedenen | 498 | Auch der Gesetzgeber hat in diesem Zusammenhang in verschiedenen |
377 | Gesetzen Bestimmungen erlassen (Art.33 Heilmittelgesetz, Art. 56 Abs. 3 | 499 | Gesetzen Bestimmungen erlassen (Art.33 Heilmittelgesetz, Art. 56 Abs. 3 |
378 | Krankenversicherungsgesetz, Art. 322ter ff. Strafgesetzbuch; kantonale | 500 | Krankenversicherungsgesetz, Art. 322ter ff. Strafgesetzbuch; kantonale |
379 | Bestimmungen). Die folgenden Richtlinien sind als Umsetzungshilfe für | 501 | Bestimmungen). Die folgenden Richtlinien sind als Umsetzungshilfe für |
380 | die Praxis zu verstehen und zu beachten. | 502 | die Praxis zu verstehen und zu beachten. |
381 | | 503 | |
382 | ### Richtlinien | 504 | ### Richtlinien |
383 | | 505 | |
384 | Ärzte in Klinik, Praxis und Forschung nehmen ohne entsprechenden Vertrag | 506 | #### 1. Ärzte in Klinik, Praxis und Forschung nehmen von der Industrie keine Geld- oder Naturalleistungen entgegen, die das Mass finanziell unbedeutender kleiner Anerkennungen übersteigen. |
385 | oder adäquate Gegenleistung von der Industrie keine persönlichen Geld- | |
386 | oder Naturalleistungen entgegen, die das Mass finanziell unbedeutender | |
387 | kleiner Anerkennungen übersteigen. | |
388 | | 507 | |
389 | An öffentlichen Spitälern ordnen interne Regeln die Entgegennahme von | 508 | An öffentlichen Spitälern ordnen interne Regeln die Entgegennahme von |
390 | Geld- oder Naturalleistungen. Sie bestimmen innerhalb der Institution, | 509 | Geld- oder Naturalleistungen. Sie bestimmen innerhalb der Institution, |
391 | welche Zuwendungen von der vorgesetzten Stelle zu genehmigen sind und | 510 | welche Zuwendungen von der vorgesetzten Stelle zu genehmigen sind und |
392 | welche ihr nur zu melden sind (z.B. durch Bezeichnung von Obergrenzen | 511 | welche ihr nur zu melden sind (z.B. durch Bezeichnung von Obergrenzen |
393 | oder durch Erstellen einer «Positivliste»). | 512 | oder durch Erstellen einer «Positivliste»). |
394 | | 513 | |
395 | Bei allen grösseren Einkäufen und Aufträgen braucht es eine | 514 | Bei allen grösseren Einkäufen und Aufträgen braucht es eine |
396 | Kollektivunterschrift (Vier-Augen-Prinzip). Die Annahme von Geld- und | 515 | Kollektivunterschrift (Vier-Augen-Prinzip). Die Annahme von Geld- und |
397 | Naturalleistungen und das Einkaufswesen der Institution sind strikte zu | 516 | Naturalleistungen und das Einkaufswesen der Institution sind strikte zu |
398 | trennen. | 517 | trennen. |
399 | | 518 | |
400 | Alle Vereinbarungen über die Entgegennahme von Geld- oder | 519 | Alle Vereinbarungen über die Entgegennahme von Geld- oder |
401 | Naturalleistungen oberhalb einer institutionsintern festgelegten Grenze | 520 | Naturalleistungen oberhalb einer institutionsintern festgelegten Grenze |
402 | haben schriftlich zu erfolgen. Diese Vereinbarungen enthalten auch die | 521 | haben schriftlich zu erfolgen. Diese Vereinbarungen enthalten auch die |
403 | Zusicherung, dass keine (mündlichen oder stillschweigenden) | 522 | Zusicherung, dass keine (mündlichen oder stillschweigenden) |
404 | Nebenabsprachen getroffen wurden. Zusätzlich werden auch die erlaubten | 523 | Nebenabsprachen getroffen wurden. Zusätzlich werden auch die erlaubten |
405 | Verwendungszwecke der auf dem Spendenkonto einbezahlten Gelder | 524 | Verwendungszwecke der auf dem Spendenkonto einbezahlten Gelder |
406 | festgelegt. Das Verfügungsrecht über das Konto ist institutionsintern zu | 525 | festgelegt. Das Verfügungsrecht über das Konto ist institutionsintern zu |
407 | regeln. | 526 | regeln. |
408 | | 527 | |
| 528 | #### 2. Ärzte gehen mit Gratismustern korrekt und zweckentsprechend um. |
| 529 | |
| 530 | Ärzte sollen sich bewusst sein, dass Arzneimittelmuster das |
| 531 | Verschreibungsverhalten beeinflussen. |
| 532 | |
409 | Anhang {#V} | 533 | Anhang {#V} |
410 | ------ | 534 | ------ |
411 | | 535 | |
412 | ### Glossar | 536 | ### Glossar |
413 | | 537 | |
| 538 | Advisory Board : Aus Ärzten und andern Fachleuten bestehendes Gremium, |
| 539 | das ein Unternehmen oder eine andere Organisation im Zusammenhang mit |
| 540 | medizinischen Fragen berät. Andere Bezeichnungen dafür sind u.a. Concept |
| 541 | Board, Expert Panel, Executive Council oder Round Table. |
| 542 | |
414 | Arzneimittel : Produkte chemischen oder biologischen Ursprungs, die zur | 543 | Arzneimittel : Produkte chemischen oder biologischen Ursprungs, die zur |
415 | medizinischen Einwirkung auf den menschlichen oder tierischen Organismus | 544 | medizinischen Einwirkung auf den menschlichen oder tierischen Organismus |
416 | bestimmt sind oder angepriesen werden, insbesondere zur Erkennung, | 545 | bestimmt sind oder angepriesen werden, insbesondere zur Erkennung, |
417 | Verhütung oder Behandlung von Krankheiten, Verletzungen und | 546 | Verhütung oder Behandlung von Krankheiten, Verletzungen und |
418 | Behinderungen; zu den Arzneimitteln gehören auch Blut und Blutprodukte | 547 | Behinderungen; zu den Arzneimitteln gehören auch Blut und Blutprodukte |
419 | (Art. 4 Abs. 1 Bst. a HMG). | 548 | (Art. 4 Abs. 1 Bst. a HMG). |
420 | | 549 | |
421 | Ausbildung : Universitäre Grundausbildung (Studium) | 550 | Ausbildung : Universitäre Grundausbildung (Studium) |
422 | | 551 | |
423 | Drittmittel : Finanzielle Unterstützung, die einer Person oder einer | 552 | Drittmittel : Finanzielle Unterstützung, die einer Person oder einer |
424 | Institution von externer Stelle unter Vereinbarung einer direkten | 553 | Institution von externer Stelle unter Vereinbarung einer direkten |
425 | Gegenleistung (zweckgebunden, Projektfinanzierung) zur Verfügung | 554 | Gegenleistung (zweckgebunden, Projektfinanzierung) zur Verfügung |
426 | gestellt wird und die für beide Parteien denselben Wert besitzt (im | 555 | gestellt wird und die für beide Parteien denselben Wert besitzt (im |
427 | Gegensatz zu Sponsoring). | 556 | Gegensatz zu Sponsoring). |
428 | | 557 | |
429 | Fortbildung : Kontinuierliche Aufdatierung und Erweiterung der | 558 | Fortbildung : Kontinuierliche Aufdatierung und Erweiterung der |
430 | beruflichen Qualifikation nach abgeschlossener Weiterbildung; sie hat | 559 | beruflichen Qualifikation nach abgeschlossener Weiterbildung; sie hat |
431 | das Ziel, die Qualität der Berufsausübung zu sichern. | 560 | das Ziel, die Qualität der Berufsausübung zu sichern. |
432 | | 561 | |
433 | Fortbildungsveranstaltung : z.B. Kongress, Tagung, Treffen von Ärzten | 562 | Fortbildungsveranstaltung : z.B. Kongress, Tagung, Treffen von Ärzten |
434 | zum Erfahrungsaustausch («Qualitätskränzli»), Internet-basiertes | 563 | zum Erfahrungsaustausch («Qualitätskränzli»), Internetbasiertes |
435 | Fortbildungs-Angebot. | 564 | Fortbildungsangebot. |
436 | | 565 | |
437 | GCP : Good Clinical Practice; Leitlinien zur «Guten Praxis der | 566 | GCP : Good Clinical Practice; Leitlinien zur «Guten Praxis der |
438 | klinischen Versuche», mit denen einerseits der Schutz der | 567 | klinischen Versuche», mit denen einerseits der Schutz der |
439 | Versuchspersonen sichergestellt und andererseits die Qualität der | 568 | Versuchspersonen sichergestellt und andererseits die Qualität der |
440 | Ergebnisse gewährleistet werden soll. | 569 | Ergebnisse gewährleistet werden soll. |
441 | | 570 | |
442 | Generic Name : International anerkannte Wirkstoffbezeichnung | 571 | Generic Name : International anerkannte Wirkstoffbezeichnung |
443 | (International Nonproprietary Name [INN]; Dénomination commune | 572 | (International Nonproprietary Name [INN]; Dénomination commune |
444 | internationale [DCI]) | 573 | internationale [DCI]) |
445 | | 574 | |
446 | Geschenke : Zuwendungen ohne Leistungsvereinbarung und ohne | 575 | Geschenke : Zuwendungen ohne Leistungsvereinbarung und ohne |
447 | Zweckbestimmung | 576 | Zweckbestimmung |
448 | | 577 | |
449 | Heilmittel : Oberbegriff für Arzneimittel und Medizinprodukte | 578 | Heilmittel : Oberbegriff für Arzneimittel und Medizinprodukte |
450 | | 579 | |
| 580 | HFG : Bundesgesetz über die Forschung am Menschen |
| 581 | (Humanforschungsgesetz) |
| 582 | |
451 | Institution : z.B. Universität, Spital, Netzwerk | 583 | Institution : z.B. Universität, Spital, Netzwerk |
452 | | 584 | |
453 | Klinischer Versuch : Am Menschen durchgeführte Untersuchung, mit der die | 585 | Klinische Forschung : Forschung mit Versuchspersonen oder mit Material |
454 | Sicherheit, die Wirksamkeit oder weitere Eigenschaften eines Heilmittels | 586 | menschlichen Ursprungs; der Forscher hat also dabei (im Gegensatz zur |
455 | oder die Bioverfügbarkeit systematisch überprüft werden (Art. 5 Bst. a | 587 | Grundlagenforschung) Kontakt mit Menschen. Zur klinischen Forschung |
456 | VKlin). | 588 | zählen u.a. patienten-orientierte Forschung, epidemiologische Studien, |
| 589 | Outcome- Forschung sowie Versorgungsforschung. |
| 590 | |
| 591 | Klinischer Versuch : Forschungsprojekt mit Personen, das diese |
| 592 | prospektiv einer gesundheitsbezogenen Intervention zuordnet, um deren |
| 593 | Wirkungen auf die Gesundheit oder auf den Aufbau und die Funktion des |
| 594 | menschlichen Körpers zu untersuchen. |
457 | | 595 | |
458 | Medizinprodukte : Produkte, einschliesslich Instrumente, Apparate, | 596 | Medizinprodukte : Produkte, einschliesslich Instrumente, Apparate, |
459 | In-vitro-Diagnostika, Software und andere Gegenstände oder Stoffe, die | 597 | In-vitro-Diagnostika, Software und andere Gegenstände oder Stoffe, die |
460 | für die medizinische Verwendung bestimmt sind oder angepriesen werden | 598 | für die medizinische Verwendung bestimmt sind oder angepriesen werden |
461 | und deren Hauptwirkung nicht durch ein Arzneimittel erreicht wird (Art. | 599 | und deren Hauptwirkung nicht durch ein Arzneimittel erreicht wird (Art. |
462 | 4 Abs. 1 Bst. b HMG). | 600 | 4 Abs. 1 Bst. b HMG). |
463 | | 601 | |
464 | Prüfer : Person, welche für die praktische Durchführung eines klinischen | |
465 | Versuchs sowie für den Schutz der Gesundheit und das Wohlergehen der | |
466 | Versuchspersonen verantwortlich ist; wenn eine Prüferin oder ein Prüfer | |
467 | selber einen klinischen Versuch beginnt und die gesamte Verantwortung | |
468 | übernimmt, ist sie oder er zugleich Sponsor (Art. 5 Bst. c VKlin). | |
469 | | |
470 | Sponsor : Person oder Organisation, die für die Einleitung, das | 602 | Sponsor : Person oder Organisation, die für die Einleitung, das |
471 | Management oder die Finanzierung eines klinischen Versuchs die | 603 | Management oder die Finanzierung eines klinischen Versuchs die |
472 | Verantwortung übernimmt (Art. 5 Bst. b VKlin). | 604 | Verantwortung übernimmt (Art. 5 Bst. b VKlin). |
473 | | 605 | |
474 | Sponsoring : Finanzielle Unterstützung einer Veranstaltung, eines | 606 | Sponsoring : Finanzielle Unterstützung einer Veranstaltung, eines |
475 | Projektes, einer Publikation oder anderer Leistungen ohne direkte | 607 | Projektes, einer Publikation oder anderer Leistungen ohne direkte |
476 | gleichwertige Gegenleistung, jedoch mit Zweckbestimmung, mit oder ohne | 608 | gleichwertige Gegenleistung, jedoch mit Zweckbestimmung, mit oder ohne |
477 | Auflagen zur Deklaration. | 609 | Auflagen zur Deklaration. |
478 | | 610 | |
479 | Versuchsperson : Personen, die an einem klinischen Versuch teilnehmen | 611 | Versuchsperson : Personen, die an einem klinischen Versuch teilnehmen |
480 | und bei denen entweder das zu prüfende Heilmittel angewendet wird oder | 612 | und bei denen entweder das zu prüfende Heilmittel angewendet wird oder |
481 | die einer Kontrollgruppe zugeteilt sind (Art. 5 Bst. d VKlin). | 613 | die einer Kontrollgruppe zugeteilt sind (Art. 5 Bst. d VKlin). |
482 | | 614 | |
483 | Weiterbildung : Eine bezüglich Dauer und Inhalt gegliederte, | 615 | Weiterbildung : Eine bezüglich Dauer und Inhalt gegliederte, |
484 | evaluierbare Tätigkeit, welche die erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten | 616 | evaluierbare Tätigkeit, mit der die erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten |
485 | und Fähigkeiten im Hinblick auf eine selbständige Berufsausübung | 617 | und Fähigkeiten im Hinblick auf eine selbständige Berufsausübung |
486 | vertiefen und erweitern soll; sie schliesst sich an das Studium an. | 618 | vertieft und erweitert werden sollen und die sich an das Studium |
| 619 | anschliesst. |
487 | | 620 | |
488 | ### Relevante Bestimmungen und Behörden | 621 | ### Relevante Bestimmungen und Behörden |
489 | | 622 | |
490 | #### Ad [Klinische Forschung](#I) | 623 | #### Ad [Klinische Forschung](#I) |
491 | | 624 | |
492 | ##### Nationale und internationale Regeln für die Durchführung klinischer Versuche | 625 | ##### Nationale und internationale Regeln für die Durchführung klinischer Versuche |
493 | | 626 | |
494 | - Forschungsuntersuchungen am Menschen. Medizinisch-ethische | 627 | - Wissenschaftliche Integrität. Grundsätze und Verfahrensregeln. |
495 | Richtlinien der SAMW (1997)\ | 628 | Akademien der Wissenschaften Schweiz, 2008.\ |
496 | http://www.samw.ch/docs/Richtlinien/d\_Forschungsunters.pdf | 629 | http://www.akademien-schweiz.ch/index/Portrait/Kommissionen-AG/Wissenschaftliche-Integritaet.html |
497 | | |
498 | - Integrität in der Wissenschaft. Richtlinien der SAMW für | |
499 | wissenschaftliche Integrität in der medizinischen und | |
500 | biomedizinischen Forschung und für das Verfahren bei Fällen von | |
501 | Unlauterkeit (2002)\ | |
502 | http://www.samw.ch/docs/Richtlinien/d\_RL\_CIS.pdf | |
503 | | 630 | |
504 | - Deklaration des Weltärztebundes von Helsinki: «Ethische Prinzipien | 631 | - Deklaration des Weltärztebundes von Helsinki. «Ethische Grundsätze |
505 | für die medizinische Forschung am Menschen» (revidierte Fassung | 632 | für die medizinische Forschung am Menschen» (revidierte Fassung |
506 | Oktober 2000)\ | 633 | Oktober 2008)\ |
507 | Originaltext: www.wma.net/e/policy/b3.htm\ | 634 | Originaltext: http://www.wma.net/en/30publications/10policies/b3/\ |
508 | deutsch: | 635 | deutsch: |
509 | http://www.bundesaerztekammer.de/30/Auslandsdienst/99Handbuch2004.pdf | 636 | http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/deklhelsinki2008.pdf |
510 | | 637 | |
511 | - Guideline for Good Clinical Practice, International Conference on | 638 | - Guideline for Good Clinical Practice, International Conference on |
512 | Harmonisation of Technical Requirements for Registration of | 639 | Harmonisation of Technical Requirements for Registration of |
513 | Pharmaceuticals for Human Use (ICH)\ | 640 | Pharmaceuticals for Human Use (ICH)\ |
514 | Originaltext: http://www.ich.org/cache/compo/276-254-1.html | 641 | Originaltext: |
| 642 | http://www.ich.org/fileadmin/Public\_Web\_Site/ICH\_Products/Guidelines/Efficacy/E6\_R1/Step4/E6\_R1\_\_Guideline.pdf |
515 | | 643 | |
516 | - Übereinkommen zum Schutz der Menschenrechte und der Menschenwürde im | 644 | - Übereinkommen zum Schutz der Menschenrechte und der Menschenwürde im |
517 | Hinblick auf die Anwendung von Biologie und Medizin | 645 | Hinblick auf die Anwendung von Biologie und Medizin |
518 | (Bioethik-Konvention) Originaltext: | 646 | (Bioethik-Konvention)\ |
519 | http://conventions.coe.int/treaty/en/treaties/html/164.htm\ | 647 | Originaltext: conventions.coe.int/treaty/en/treaties/html/164.htm\ |
520 | deutsch: http://www.ruhr-uni-bochum.de/zme/Europarat.htm\#dt-0298 | 648 | deutsch: http://www.ruhr-uni-bochum.de/zme/Europarat.htm\#dt-0298 |
521 | | 649 | |
522 | - The CONSORT statement: revised recommendations for improving the | 650 | - The CONSORT statement. Revised recommendations for improving the |
523 | quality of reports of parallel-group randomised trials.\ | 651 | quality of reports of parallel-group randomised trials. The Lancet |
524 | The Lancet 2001; 357: 1191–1194 | 652 | 2001; 357: 1191–1194 |
525 | | 653 | |
526 | - International Committee of Medical Journals Editors: Uniform | 654 | - International Committee of Medical Journals Editors. Uniform |
527 | requirements for manuscripts submitted to biomedical journals.\ | 655 | requirements for manuscripts submitted to biomedical journals. New |
528 | New England Journal of Medicine 1997; 336: 309 – 315 | 656 | England Journal of Medicine 1997; 336: 309 – 315 |
529 | | 657 | |
530 | - Clinical Trial Registration: A Statement from the International | 658 | - Clinical Trial Registration. A Statement from the International |
531 | Committee of Medical Journal Editors.\ | 659 | Committee of Medical Journal Editors. Editorial. Annals of Internal |
532 | Editorial. Annals of Internal Medicine 2004; 141: 477– 478 | 660 | Medicine 2004; 141: 477– 478 |
533 | | 661 | |
534 | ##### Arzneimittel-Zulassungsbehörden, Gesetze und weitere Vorschriften | 662 | ##### Arzneimittel-Zulassungsbehörden, Gesetze und weitere Vorschriften |
535 | | 663 | |
536 | ###### Schweiz | 664 | ###### Schweiz |
537 | | 665 | |
538 | - Schweizerisches Heilmittelinstitut, Swissmedic\ | 666 | - Schweizerisches Heilmittelinstitut, Swissmedic\ |
539 | http://www.swissmedic.ch | 667 | http://www.swissmedic.ch |
540 | | 668 | |
541 | - Bundesgesetz über die Arzneimittel und Medizinprodukte, | 669 | - Bundesgesetz über die Arzneimittel und Medizinprodukte, |
542 | Heilmittelgesetz (HMG)\ | 670 | Heilmittelgesetz (HMG)\ |
543 | http://www.admin.ch/ch/d/sr/c812\_21.html | 671 | http://www.admin.ch/ch/d/sr/c812\_21.html |
544 | | 672 | |
545 | - Verordnung vom 17. Oktober 2001 über klinische Versuche mit | 673 | - Verordnung vom 17. Oktober 2001 über klinische Versuche mit |
546 | Heilmitteln (VKlin)\ | 674 | Heilmitteln (VKlin)\ |
547 | http://www.admin.ch/ch/d/sr/c812\_214\_2.html | 675 | http://www.admin.ch/ch/d/sr/c812\_214\_2.html |
548 | | 676 | |
| 677 | - Verordnung vom 17. Oktober 2001 über die Arzneimittelwerbung (AWV)\ |
| 678 | http://www.admin.ch/ch/d/sr/c812\_212\_5.html |
| 679 | |
| 680 | - Bundesgesetz über die Forschung am Menschen (vom Parlament |
| 681 | verabschiedet am 30.9.2011; tritt voraussichtlich Anfang 2014 in |
| 682 | Kraft) |
| 683 | |
549 | ###### Europäische Union | 684 | ###### Europäische Union |
550 | | 685 | |
551 | - European Medical Evaluation Agency, EMEA\ | 686 | - European Medical Evaluation Agency, EMA |
552 | http://www.emea.eu.int/ | 687 | http://www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/home/Home\_Page.jsp&mid= |
553 | | 688 | |
554 | - Richtlinie 2001/20/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom | 689 | - Richtlinie 2001/20/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom |
555 | 4. Oktober 2001 zur Angleichung der Rechts- und | 690 | 4. Oktober 2001 zur Angleichung der Rechts- und |
556 | Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Anwendung der | 691 | Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Anwendung der |
557 | guten klinischen Praxis bei der Durchführung von klinischen | 692 | guten klinischen Praxis bei der Durchführung von klinischen |
558 | Prüfungen mit Humanarzneimitteln\ | 693 | Prüfungen mit Humanarzneimitteln\ |
| 694 | Übersicht: |
| 695 | http://ec.europa.eu/health/documents/eudralex/vol-1/index\_en.htm\ |
559 | deutsch: | 696 | deutsch: |
560 | http://europa.eu.int/eur-lex/pri/de/oj/dat/2001/l\_121/l\_12120010501de00340044.pdf | 697 | http://ec.europa.eu/health/files/eudralex/vol-1/dir\_2001\_83\_cons2009/2001\_83\_cons2009\_de.pdf |
561 | | 698 | |
562 | ###### USA | 699 | ###### USA |
563 | | 700 | |
564 | - Federal Drug Administration, FDA\ | 701 | - Federal Drug Administration, FDA\ |
565 | http://www.fda.gov/ | 702 | http://www.fda.gov/ |
566 | | 703 | |
567 | - Good Clinical Practice in FDA Regulated Clinical Trials\ | 704 | - Good Clinical Practice in FDA Regulated Clinical Trials\ |
568 | http://www.fda.gov/oc/gcp/default.htm | 705 | http://www.fda.gov/oc/gcp/default.htm |
569 | | 706 | |
570 | ###### Kodizes der Industrie | 707 | ###### Kodizes der Industrie |
571 | | 708 | |
572 | - Verhaltenskodex der pharmazeutischen Industrie in der Schweiz | 709 | - Verhaltenskodex der pharmazeutischen Industrie in der Schweiz |
573 | (Pharmakodex) vom 4. Dezember 2003\ | 710 | (Pharmakodex) vom 4. Dezember 2003 (mit nachträglichen Änderungen) |
574 | http://www.sgci.ch/plugin/template/sgci/\*/11723 | 711 | http://www.sgci.ch/plugin/template/sgci/\*/11386 |
575 | | 712 | |
576 | - Kodex der FASMED (Medizinprodukteindustrie)\ | 713 | - Kodex der FASMED (Medizinprodukteindustrie)\ |
577 | http://www.fasmed.com/uploads/fasmed\_code-of-conduct.pdf | 714 | http://www.fasmed.ch/fileadmin/pdf/polit\_dossiers/Medien/FASMED%20CBC%2026.05.2010.pdf |
| 715 | |
| 716 | - EFPIA Code of Practice on the promotion of prescription-only |
| 717 | medicines to, and interactions with, healthcare professionals\ |
| 718 | http://www.efpia.eu/content/default.asp?PageID=559&DocID=11731 |
| 719 | |
| 720 | - Eucomed Guidelines on Interactions with Healthcare Professionals\ |
| 721 | http://www.eucomed.org/key-themes/ethics |
578 | | 722 | |
579 | #### Ad [Aus-, Weiter- und Fortbildung](#II) | 723 | #### Ad [Aus-, Weiter- und Fortbildung](#II) |
580 | | 724 | |
581 | ##### Ausländische Empfehlungen und Richtlinien | 725 | ##### Internationale Empfehlungen und Richtlinien |
| 726 | |
| 727 | - World Medical Association (WMA). Statement concerning the |
| 728 | Relationship between Physicians and Commercial Enterprises. 2009.\ |
| 729 | http://www.wma.net/en/30publications/10policies/r2/ |
582 | | 730 | |
583 | - Canadian Medical Association. CMA Policy. Physicians and the | 731 | - Canadian Medical Association. CMA Policy. Physicians and the |
584 | Pharmaceutical Industry. Update 2001.\ | 732 | Pharmaceutical Industry. Update 2001.\ |
585 | http://www.cma.ca | 733 | http://www.cma.ca |
586 | | 734 | |
587 | - Physician-Industry Relations\ | 735 | - Physician-Industry Relations\ |
588 | Part 1: Individual Physicians. Ann Int Med; 2002, 136: 396, | 736 | Part 1: Individual Physicians. Ann Int Med; 2002, 136: 396, |
589 | Physician-Industry Relations.\ | 737 | Physician-Industry Relations.\ |
590 | Part 2: Organizational Issues. Ann Int Med 2002; 136: 403 | 738 | Part 2: Organizational Issues. Ann Int Med 2002; 136: 403 |
591 | | 739 | |
| 740 | ##### Empfehlungen der Arzneimittel-Zulassungsbehörde |
| 741 | |
| 742 | - Zum Verbot des Versprechens und Annehmens geldwerter Vorteile gemäss |
| 743 | Artikel 33 des Heilmittelgesetzes insb. in Zusammenhang mit der |
| 744 | Unterstützung der Weiter- und Fortbildung von Medizinalpersonen |
| 745 | durch die Pharmaindustrie.\ |
| 746 | http://www.swissmedic.ch/marktueberwachung/00091/00241/01468/index.html?lang=de |
| 747 | |
592 | ##### Kodizes der Industrie | 748 | ##### Kodizes der Industrie |
593 | | 749 | |
594 | - Verhaltenskodex der pharmazeutischen Industrie in der schweiz | 750 | - Verhaltenskodex der pharmazeutischen Industrie in der Schweiz |
595 | (Pharmakodex) vom 4. Dezember 2003\ | 751 | (Pharmakodex) vom 4. Dezember 2003 (mit nachträglichen Änderungen)\ |
596 | http://www.sgci.ch/plugin/template/sgci/\*/11723 | 752 | http://www.sgci.ch/plugin/template/sgci/\*/11386 |
597 | | 753 | |
598 | - Kodex der FASMED (Medizinprodukteindustrie)\ | 754 | - Kodex der FASMED (Medizinprodukteindustrie)\ |
599 | http://www.fasmed.com/uploads/fasmed\_code-of-conduct.pdf | 755 | http://www.fasmed.ch/fileadmin/pdf/polit\_dossiers/Medien/FASMED%20CBC%2026.05.2010.pdf |
| 756 | |
| 757 | - EFPIA Code of Practice on the promotion of prescription-only |
| 758 | medicines to, and interactions with, healthcare professionals\ |
| 759 | http://www.efpia.eu/content/default.asp?PageID=559&DocID=11731 |
| 760 | |
| 761 | - Eucomed Guidelines on Interactions with Healthcare Professionals\ |
| 762 | http://www.eucomed.org/key-themes/ethics |
600 | | 763 | |
601 | #### Ad [Annahme von Geld- oder Naturalleistungen](#IV) | 764 | #### Ad [Annahme von Geld- oder Naturalleistungen](#IV) |
602 | | 765 | |
603 | ##### Relevante Gesetzestexte | 766 | ##### Relevante Gesetzestexte |
604 | | 767 | |
605 | - Art. 33 Bundesgesetz über Arzneimittel und Medizinprodukte vom | 768 | - Art. 33 Bundesgesetz über Arzneimittel und Medizinprodukte vom |
606 | 12.12.2000 (HMG) | 769 | 12.12.2000 (HMG) |
607 | - Art 322ter ff. Schweizerisches Strafgesetzbuch vom 21.12.1937 (StGB) | 770 | - Art 322ter ff. Schweizerisches Strafgesetzbuch vom 21.12.1937 (StGB) |
608 | - Art. 56 Abs. 3 Bundesgesetz über die Krankenversicherung vom | 771 | - Art. 56 Abs. 3 Bundesgesetz über die Krankenversicherung vom |
609 | 18.3.1994 (KVG) | 772 | 18.3.1994 (KVG) |
610 | | 773 | |
611 | * * * * * | 774 | * * * * * |
612 | | 775 | |
613 | Hinweise zur Ausarbeitung dieser Richtlinien | 776 | Hinweise zur Ausarbeitung dieser Richtlinien |
614 | -------------------------------------------- | 777 | -------------------------------------------- |
615 | | 778 | |
616 | Diese Richtlinien ersetzen die Empfehlungen der SAMW zur «Zusammenarbeit | 779 | Die vorliegenden Richtlinien der SAMW treten am 1. Februar 2013 in |
617 | Ärzteschaft – Industrie» aus dem Jahre 2002. | 780 | Kraft; sie ersetzen die analogen Richtlinien von 2006. |
618 | | 781 | |
619 | ### Mitglieder der verantwortlichen Arbeitsgruppe | 782 | ### Mitglieder der für die Fassung 2006 verantwortlichen Arbeitsgruppe |
620 | | 783 | |
621 | - Dr. Hermann Amstad, SAMW, Basel | 784 | - Dr. Hermann Amstad, SAMW, Basel |
622 | - Prof. Christoph Beglinger, Universitätsspital Basel | 785 | - Prof. Christoph Beglinger, Universitätsspital Basel |
623 | - Prof. Jérôme Biollaz, Universitätsspital Lausanne | 786 | - Prof. Jérôme Biollaz, Universitätsspital Lausanne |
624 | - Dr. Max Giger, FMH, Winterthur | 787 | - Dr. Max Giger, FMH, Winterthur |
625 | - Dr. iur. Dieter Grauer, SGCI Chemie Pharma Schweiz, Zürich | 788 | - Dr. iur. Dieter Grauer, SGCI Chemie Pharma Schweiz, Zürich |
626 | - Fürsprecher Hanspeter Kuhn, FMH, Bern | 789 | - Fürsprecher Hanspeter Kuhn, FMH, Bern |
627 | - Prof. Urban Laffer, Regionalspital Biel | 790 | - Prof. Urban Laffer, Regionalspital Biel |
628 | - Prof. Thomas Lüscher, Universitätsspital Zürich | 791 | - Prof. Thomas Lüscher, Universitätsspital Zürich |
629 | - Dr. iur. Jürg Müller, Rechtsdienst, Universitätsspital Basel | 792 | - Dr. iur. Jürg Müller, Rechtsdienst, Universitätsspital Basel |
630 | - lic.iur. Michelle Salathé, SAMW, Basel | 793 | - lic.iur. Michelle Salathé, SAMW, Basel |
631 | - Prof. Werner Stauffacher, SAMW, Basel | 794 | - Prof. Werner Stauffacher, SAMW, Basel |
632 | - Dr. Urs Strebel, Kreisspital Männedorf | 795 | - Dr. Urs Strebel, Kreisspital Männedorf |
633 | | 796 | |
| 797 | ### Mitglieder der auch für die Fassung 2012 verantwortlichen Beratenden Kommission für die Umsetzung der Richtlinien «Zusammenarbeit Ärzteschaft-Industrie» |
| 798 | |
| 799 | - Prof. Walter Reinhart, Chur (Vorsitz) |
| 800 | - Dr. Gilbert Abetel, Orbe |
| 801 | - Prof. Anne-Françoise Allaz, Genf |
| 802 | - Dr. Hermann Amstad, Basel |
| 803 | - Prof. Jerôme Biollaz, Lausanne |
| 804 | - Dr. iur. Dieter Grauer, scienceindustries, Zürich |
| 805 | - Prof. Hans-Rudolf Koelz, Uitikon Waldegg |
| 806 | - Prof. Thomas Lüscher, Zürich |
| 807 | - Dr. Christian Marti, Winterthur |
| 808 | - Dr. Alain Michaud, Nyon |
| 809 | - Dr. iur. Jürg Müller, Basel |
| 810 | - Prof. Reto Obrist, Sierre |
| 811 | - Dr. Gert Printzen, Luzern |
| 812 | - Dr. Urs Strebel, Männedorf |
| 813 | - Dr. Markus Trutmann, Biel |
| 814 | |
| 815 | ### Fachliche Beratung |
| 816 | |
| 817 | - Dr. Peter Kleist, GlaxoSmithKline, Münchenbuchsee |
| 818 | |
634 | ### Genehmigung | 819 | ### Genehmigung |
635 | | 820 | |
636 | Genehmigt vom Senat der SAMW am 24. November 2005. | 821 | Genehmigt vom Senat der SAMW am 29. November 2012. |
637 | | 822 | |
638 | ### Kontakt SAMW | 823 | ### Kontakt |
639 | | 824 | |
640 | Schweizerische Akademie\ | 825 | Schweizerische Akademie\ |
641 | der Medizinischen Wissenschaften\ | 826 | der Medizinischen Wissenschaften\ |
642 | Petersplatz 13\ | 827 | Petersplatz 13\ |
643 | CH-4051 Basel\ | 828 | CH-4051 Basel\ |
644 | Tel. +41 61 269 90 30\ | 829 | Tel. +41 61 269 90 30\ |
645 | Fax +41 61 269 90 39\ | 830 | Fax +41 61 269 90 39\ |
646 | E-Mail mail@samw.ch\ | 831 | E-Mail mail@samw.ch\ |
647 | http://www.samw.ch | 832 | http://www.samw.ch |
648 | | 833 | |
649 | ### Impressum | 834 | ### Bestelladresse |
650 | | 835 | |
651 | Auflage 2000d, 800f | 836 | SAMW\ |
| 837 | Petersplatz 13\ |
| 838 | CH-4051 Basel\ |
| 839 | Tel.: +41 61 269 90 30\ |
| 840 | E-Mail: mail@samw.ch |
| 841 | |
| 842 | ### Auflage |
| 843 | |
| 844 | 1200 D, 600 F |
| 845 | |
| 846 | © SAMW 2013 |
| 847 | |
| 848 | Die SAMW ist Mitglied der Akademien der Wissenschaften Schweiz |
652 | | 849 | |
653 | [^1]: Im Interesse der leichteren Lesbarkeit des Textes wird im | 850 | [^1]: Im Interesse der leichteren Lesbarkeit des Textes wird im |
654 | Folgenden durchwegs die männliche Bezeichnung von Personen | 851 | Folgenden durchwegs die männliche Bezeichnung von Personen |
655 | verwendet. Die entsprechenden Texte betreffen immer auch die | 852 | verwendet. Die entsprechenden Texte betreffen immer auch die |
656 | weiblichen Angehörigen der genannten Personengruppen. | 853 | weiblichen Angehörigen der genannten Personengruppen. |
657 | | 854 | |
658 | [^2]: BMJ 2003; 326: 1155 | 855 | [^2]: http://www.samw.ch/de/Portraet/Kommissionen/Beratende-Kommission.html |
659 | | 856 | |
660 | [^3]: SÄZ 2004; 85: 16 | 857 | [^3]: Swissmedic als zuständige Vollzugsbehörde publizierte in der |
| 858 | Schweizerischen Ärztezeitung einen ergänzenden Beitrag zu ihrer |
| 859 | Auslegung des Vorteilsverbots von Art. 33 HMG |
| 860 | (http://www.saez.ch/docs/saez/archiv/de/2007/2007-39/2007-39-416.PDF). |
661 | | 861 | |
662 | [^4]: Heilmittelgesetz (HMG), Verordnung über die klinischen Versuche | 862 | [^4]: Humanforschungsgesetz (HFG), Heilmittelgesetz (HMG), Leitlinien |
663 | (VKlin), Leitlinien «Good Clinical Practice» (GCP) | 863 | «Good Clinical Practice» (GCP) |
664 | | 864 | |
665 | [^5]: Zusätzlich muss gemäss Art. 9 Abs. 2 Bst. l VKlin die Prüferin | 865 | [^5]: Zusätzlich muss gemäss Art. 9 Abs. 2 Bst. l VKlin die Prüferin |
666 | oder der Prüfer über die erforderliche Ausbildung oder Erfahrung in | 866 | oder der Prüfer über die erforderliche Ausbildung oder Erfahrung in |
667 | der Guten Praxis der klinischen Versuche verfügen. | 867 | der Guten Praxis der klinischen Versuche verfügen. |
668 | | 868 | |
669 | [^6]: Heute existiert in der Schweiz lediglich ein Register von | 869 | [^6]: Die Registrierung klinischer Versuche wird ab Inkrafttreten des |
670 | Swissmedic, in dem sämtliche Versuche mit Heilmitteln (Arzneimittel | 870 | Humanforschungsgesetzes samt Verordnungen dazu vorgeschrieben sein |
671 | und Medizinprodukte) erfasst werden; dieses dient ausschliesslich | |
672 | dem behördeninternen Gebrauch. Die SAMW und die FMH unterstützen die | |
673 | Schaffung eines öffentlich zugänglichen Registers nach | |
674 | angelsächsischem Vorbild, das alle in der Schweiz stattfindenden | |
675 | klinischen Versuche erfasst. | |
676 | | 871 | |
677 | [^7]: Ausführlich dazu auch Kuhn HP. Disclosure helps – but is not | 872 | [^7]: http://www.fmh.ch/files/pdf6/fbo\_d.pdf |
678 | panacea. Schweiz. Ärztezeitung 2002; 83: 2429 – 2439. | |
679 | | 873 | |
680 | [^8]: Art. 11 Abs. 1 Arzneimittel-Werbeverordnung: «Der | 874 | [^8]: http://www.fmh.ch/bildung-siwf.html |
681 | Repräsentationsaufwand im Zusammenhang mit wissenschaftlichen | |
682 | Kongressen oder Promotionsveranstaltungen muss in einem vertretbaren | |
683 | Rahmen bleiben und in Bezug auf den Hauptzweck der Veranstaltung von | |
684 | untergeordneter Bedeutung sein.» | |
685 | | 875 | |
686 | [^9]: Bewährt haben sich Kostenbeteiligungen von Fr. 500.– für | 876 | [^9]: International Nonproprietary Names for pharmaceutical substances |
687 | europäische und Fr. 1000.– für aussereuropäische Veranstaltungen. | 877 | (INN) / Dénominations communes internationales des Substances |
688 | Die ganze oder teilweise Rückerstattung der Kostenbeteiligung oder | 878 | pharmaceutiques (DCI) |
689 | eine Vergütung der indirekten Kosten (Arbeitszeit- bzw. | 879 | (http://www.who.int/medicines/services/inn/en/) |
690 | Einkommensausfall) durch Unternehmen ist nicht zulässig. | |